20.09.2020

Was die Allianzvorsitzenden bewegt

"Vergeude keine Krise" - ein Beitrag von Siegfried Winkler

© Deutschland singt

Ich liebe diesen Satz: Vergeude keine Krise! Denn er fordert heraus, Krisen als Freunde zu sehen. Sie sind von Gott gegebene Chancen. Auch Corona fällt darunter.Im Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennen wir Christen „Ich glaube an Gott, ... den Allmächtigen ...“ Weil das stimmt und er tat-sächlich alle Macht hat, deshalb sind Krisen Chancen. Er kann selbst aus Negativem etwas zum Guten werden lassen. Und nebenbei: Gut st das, was der gute Gott will, ihm entspricht und ihn ehrt.Was sind Chancen der Corona-Krise? Ein paar Beispiele zum persönlichen Weiterdenken: Die Chance, Jesus (neu) zu entdeckenGott will immer wieder entdeckt werden. Das ist sein Wesen. Zumindest verstehe ich die Offenbarung am brennenden Dornbusch so. Mose fragt: „Gott, wie ist dein Name? Wer bist du? Was ist dein Wesen?“ Und Gott antwortet: „Ich bin, der ich bin.“ Oder anders: „Ich bin, der da ist; der für dich da ist. Der, mit dem du rechnen sollst.“ Was das bedeutet, muss man in jeder Situation neu entdecken.Deshalb bietet Corona die Chance, zu fragen, was Jesus für diese Krise bedeutet und was der Glaube an ihn für den Umgang mit der Krise bewirkt. Dazu brauchen wir einander. Wir müssen uns gegen-seitig „Jesus vor Augen malen“ (Galater 3,1), gemeinsam Fragen stellen und Erkenntnisse (mit)teilen.Die Chance, einen „Unterschied zu machen“Unsere Gesellschaft reagiert zunehmend polarisierend auf Corona. Die einen haben Angst vor Kontakten, um sich nicht anzustecken. Die anderen feiern Partys bis zum Abwinken. Die einen finden die Maß-nahmen der Regierung gerade ausreichend, die anderen bewerten sie als überzogen.Wie fallen wir Christen in dieser Situation auf? Oder besser: Wie sollen wir als „Salz der Erde und Licht der Welt“ auffallen? Sicher nicht durch irgendwelche Verschwörungstheorien, medizinische Besserwisserei oder genaue und verbindliche Erklärungen, was Gott sich mit Corona denkt.Wir haben die von Jesus gegebene Chance, einen Unterschied zu machen und Hoffnungsträger zu sein. Menschen mit Ewigkeitsperspektive, die den Tod nicht fürchten müssen. Menschen, die fest im Heute stehen, weil sie sich von Gott getragen wissen und so den Stürmen des Lebens begegnen. Wir können den Menschen vorleben, dass wir zu dem Gott gehören, der sagt „Fürchte dich nicht!“ und uns be-auftragt „Tröstet mein Volk und redet freundlich zu ihnen“ (nach Jesaja 40). Was für eine Chance, unseren Glauben durch unser Leben sichtbar zu machen!Die Chance zur Klärung, Schärfung und KonzentrationViele erleben in ihren Werken, Kirchen und Gemeinden sehr deutlich, dass die bisherige Arbeit nicht mehr in gewohnter Weise möglich ist. Veranstaltungen finden nur eingeschränkt statt oder müssen abgesagt werden, Missionare können nicht ausreisen und internationale Begegnungen sind nicht möglich etc. Manche Werke und Gemeinden spüren bereits, dass der finanzielle Spielraum enger wird und dies existentielle Fragen aufwirft.Diese Situation ist die Chance, den von Gott gegebenen Auftrag bewusst zu klären und sich dann in der Arbeit zu konzentrieren. Auch wenn es manche schmerzhaften Einschnitte bedeutet.Dies ist die Chance, Neues zu wagen. Gerade entwickeln sich viele neue Veranstaltungsformen (wie z.B. eine hybride Allianzkonferenz mit sehr guter Resonanz). Manche Sitzungen werden künftig digital stattfinden und Reisekosten und -zeit sparen. Voraussichtlich werden manche Kooperationen von Werken entstehen, die erleben, dass sie auf Dauer nicht allein bestehen können. Und vieles mehr.Ich wünsche mir, dass wir Corona als eine von Jesus gegebene Chance erleben, durch die er manches Gute bewirkt.