26.10.2019

Barrierefrei beten

Tipps für Gebetsabende mit und für behinderte Menschen

Gemeinsam beten, das schließt auch Menschen mit Behinderungen ein, die sich an der Gebetswoche beteiligen  wollen. Für grundsätzlich wichtig hält Martina Köninger vom Allianz-Arbeitskreis „PerspektivForum Behinderung“, dass  „behinderte Menschen auf Augenhöhe mit einbezogen“ werden, schon bei der Planung. Konkret: Die behinderten     Besucher der Gebetswoche müssen schon vorher die Information haben, ob die Gegebenheiten so sind, dass sie  teilnehmen können (eine kurze Notiz in der Einladung hilft dabei; mit Piktogrammen sind örtliche Gegebenheiten schnell zu erfassen). Gehbehinderte brauchen einen barrierefreien  in- und Zugang, bis zum Veranstaltungsort.
Gibt es im Gebäude eine Behindertentoilette? Beim Singen ist es ein Zeichen liebevoller Aufmerksamkeit, darauf zu  achten, dass die Person hinter mir freie Sicht auf den projizierten Liedtext hat. Ein wertvoller Gemeinde-Dienst kann darin bestehen zu überlegen, ob ein Transport von und zurück nach Hause organisiert werden kann.

Hilfen für Seh- und Hörbehinderte:
• Berücksichtigen: Alles Nonverbale geht verloren (Mimik und Gestik, Hand- und Kopfbewegungen)
• Kontraste helfen schwachen Augen: Bei Liedern nur schwarzen Text auf weißem Hintergrund benutzen (keine
hinterlegten Bilder an der Wand)
• Wer visuell noch etwas mitbekommt, für den sind farbige Kontraste wichtig. (z.B. Türen oder -rahmen in Blau oder
Grün, wenn die Wände weiß sind)
• Stufen und Treppenabsätze kennzeichnen (z.B. durch fühlbare Kante, Streifen in Leuchtfarbe o.ä.)
• Hilfen in Fahrstühlen: Blindenschrift, fühlbare Kennzeichnung der Tasten und Sprachausgabe
• Bei einer Gebetsgemeinschaft signalisieren, wer als nächstes betet bzw. spricht
• Auch beim Gespräch in Gruppen signalisieren, wer das Gespräch fortsetzt, das Thema benennen
• Lesehilfe für Hörbehinderte: Predigt-Skript erstellen; bei Predigten und Vorträgen kann jemand mitschreiben
• Auf akustische Bedingungen achten (wenig Nebengeräusche); eine Hörschleife installieren und Hinweisschilder
anbringen
• Bei dauerhaften Kontakten: ein Mitarbeiter könnte die Gebärdensprache lernen.