FORUM FÜR LEBENS- UND GLAUBENSFRAGEN

Evangelisation praktisch: Frühstückstreffen für Frauen

Den Glauben zu teilen ist die wichtigste Aufgabe für uns Christen“, sagt Silke Stattaus, die Vorsitzende des Vereins „Frühstücks-Treffen für Frauen“ in Deutschland: „Mit unserer Arbeit möchten wir Frauen in ihrer Lebenssituation dort begegnen, wo sie sind. Wir bieten ein Forum, um über Lebens- und Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen.“ Die Frühstücks-Treffen wurden 1983 in der Schweiz von Barbara Jakob ins Leben gerufen. Frauen trafen sich, um gemeinsam zu frühstücken, einen Vortrag zu hören und miteinander zu sprechen. Schnell wurde daraus eine Bewegung – und 1988 der Verein „Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland“ gegründet. Silke Stattaus begann 1993 mit dieser Arbeit in Wittenberg. Sie gründete dort eine der ersten Gruppen in den neuen Bundesländern. Seit 1994 ist sie im Vorstand des bundesweiten Vereins, den sie seit 2008 leitet. Derzeit gibt es die Treffen in knapp 150 Städten. Sie werden von Frauen vor Ort organisiert und verantwortet. Die Zahl der Orte ist zurückgegangen: Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 220. Das liege daran, dass viele Mitarbeiterinnen müde in der Arbeit und älter geworden sind, meint die Vorsitzende. „Wo Gruppen neu anfangen, da ist die Arbeit auch für junge Frauen attraktiv“, weiß sie. Es gibt mehrere Gründe, warum Gruppen aufhören. Besonders in den großen Städten sei es schwer geworden, in der Öffentlichkeit und in der Werbelandschaft überhaupt vorzukommen. Auch eine höhere Saal-Miete ist ein Grund, warum die Arbeit so nicht weitergeht. Dafür haben sich viele kleine Frühstücksgruppen in den Gemeinden entwickelt. „Die Idee ist bestimmt nicht überholt, nur die Formen haben sich verändert“, ist Silke Stattaus überzeugt. Die Mitarbeiterinnen zeigen sich oft sehr kreativ: Innerhalb des Vereins sind viele neue Veranstaltungsformate entstanden. Sie heißen „Time to talk“, „Evas Eve“, „Espresso für die Seele“ und „Forum für Frauen“. Wichtig ist bei allen, dass die Zielgruppe, wie beim Frühstücks-Treffen, Frauen sind, die Jesus noch nicht kennen. Neben einem angenehmen Ambiente wird den Teilnehmerinnen Wertschätzung entgegengebracht. Ein Begrüßungssekt, Fingerfood, gute Musik oder auch kreative Angebote bilden den Rahmen. Ein Impulsreferat lädt zum Gespräch über ein Thema ein. Bei allen Veranstaltungsformen bestätigen die Besucherinnen, dass sie meist wegen des Themas kommen. Sie schätzen aber auch die Gespräche. „Die Vortragsthemen sind nach wie vor zeitlos. Es geht um die Fragen der Frauen von heute. Bei uns bekommen sie Antworten, die sie sonst nirgends finden“, sagt Silke Stattaus. Die Themen beschäftigen sich häufig mit Selbstwert, Glück, Ermutigung, Stärken und Schwächen, zunehmend aber auch mit Fragen unserer Zeit. Die Referentinnen gehen auf die Fragen ein und antworten als Frauen, denen ihr Glaube wichtig ist. Meist werden die Vorträge aufgenommen und können als CD erworben werden, die von den Frauen oft weitergereicht werden.

Zur Autorin

Die Autorin, Margitta Rosenbaum, ist Mitglied im Frauen-Arbeitskreis der Deutschen Evangelischen Allianz sowie im EiNS-Redaktionskreis.