gemeinsam glauben, miteinander handeln

Ausgabe 3/2020

Es wird regiert!

Liebe EiNS-Leserinnen und Leser,

„Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege, des der den Himmel lenkt (..) Ihn, ihn lass tun und walten! Er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst.“

Die bekannte Melodie und wohltuenden Worte des bekannten Chorals von Paul Gerhardt ertönten kurz vor Ostern aus der Stereoanlage zu Hause, als ich über die neue Situation nachdachte, in die uns ein klitzekleines Virus gebracht hatte. Gerade erst hatten wir in Deutschland erstaunt zur Kenntnis genommen, dass COVID-19 nicht nur ein Phänomen weit draußen irgendwo in Asien ist. Es zeichnete sich ab, dass Corona unseren Alltag länger und tiefgreifender verändern würde. Daher war die Zeit geprägt von sich widersprechenden Ratschlägen, Unsicherheit und dem Fragen, wie die neue Situation geistlich zu deuten sei.

„Dein Werk kann niemand hindern (…) Weg hast du allerwegen, an Mitteln fehlt dir‘s nicht; dein Tun ist lauter Segen, dein Gang ist lauter Licht. Dein Werk kann niemand hindern (…) “

Wie recht hatte Paul Gerhardt mit diesen Worten des Glaubens! Sie waren damals – in der Mitte des 17. Jahrhunderts – ebenso richtig und wahr wie sie es heute sind. Corona zum Trotz. Sie sind auch heute noch ebenso tröstlich, bekenntnisstark und wegweisend – daran ändert auch ein Virus nichts, egal wie zerstörerisch oder aufgebauscht er auch immer sein mag.

Sicher, das Fragen und Ringen danach, welche Veränderungen nun notwendig sind und was Gott uns durch Corona sagen möchte, ist noch nicht abgeschlossen. Eines aber ist unstrittig: „Es wird regiert!“ Dieser Glaubenssatz von Karl Barth gilt gerade heute – und damit war der Grundton für das vorliegende EiNS-Magazin erklungen.

Gottes Souveränität

Freilich, Gott regiert auch anders als wir es erwarten. Er entzieht sich menschlichen Allmachtsphantasien und Vorstellungen. Doch die Frauen und mit ihnen Johannes erleben schon unter dem Kreuz Jesu, dass selbst das Böseste in seiner ganzen Schlechtigkeit am Ende Gott dienen muss. Der Böse verhindert nicht Gottes Pläne, sondern muss dazu beitragen, dass Gott zum Ziel kommt. So zeigt sich Gottes Souveränität nicht nur im triumphalen Erfolg, sondern auch im Zerbruch, der Schwachheit und im scheinbaren Scheitern. Könnte es sogar Gnadenzeit sein, mit Jesus unter seinem Kreuz auszuhalten? Und gleichzeitig Ausdruck unseres größten Vertrauens in den Schöpfer des Universums und den wiederkommenden Herrn? Am Kreuz stiftet Jesus zwischen Maria und Johannes eine tiefere Verbundenheit und neue Familienzugehörigkeit. Erlauben wir Ihm, z.B. durch Geschwister aus anderen Denominationen, uns tiefer in diese Christuswirklichkeit hineinzunehmen? Es wäre eine erstaunliche und völlig unerwartete COVID-19-Auswirkung.

Andeutungsweise erleben wir, dass durch Corona plötzlich Dinge möglich werden, die wir durch eigene Anstrengungen und Planungen nicht hätten erreichen können. Gebetsimpulse, eine neue Offenheit dem Wort Gottes gegenüber und die Bereitschaft, miteinander Gott zu gehorchen, können Früchte dieser herausfordernden Zeit sein. Das EiNS-Magazin berichtet von ermutigenden Beispielen. Viel Spaß beim Schmökern! Und vielleicht erhalten Sie ja auch eine Inspiration für Ihre Ortsallianz?

Bleiben Sie Gottes Treue, Seinem Schutz und Seinem Segen anbefohlen, denn: Er regiert!

Herzlich grüßt Sie
Ihr

Dr. Reinhardt Schink
Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz

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