Einheit feiern - Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe

SONNTAG, 13. JANUAR 2019

Der Bibeltext zum Tag

Epheser 4,4-6 / Einheitsübersetzung

4 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6 ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

Impuls

In vielen neutestamentlichen Gemeinden vollzog sich eine Revolution. Juden und Heiden, die in der religiös geprägten Gesellschaft strikt getrennt waren (Eph 2,12 Ihr wart von Christus getrennt, der Gemeinde Israels fremd und von dem Bund der Verheißung ausgeschlossen), lebten nun in den neu gegründeten Gemeinden miteinander. Dies lernten beide Gruppen nicht ohne Reibungen, aber sie hatten verstanden: Er, Jesus, ist unser Friede. (Eph 2,14)

Den Heiden spricht Paulus zu: Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes (Eph 2,19).Nun, da die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und mit teilhaben an der Verheißung (Eph 3,6), ist durch das Wirken Gottes eine komplett neue geistliche Wirklichkeit geschaffen. Juden und Heiden haben denselben Geist empfangen, dadurch gehören sie zu einem Leib, mit Jesus Christus als Haupt seiner Gemeinde. Sie alle folgen diesem Herrn und sind durch den Glauben an ihn miteinander verbunden. Durch die Taufe sind sie mit Christus gestorben – und auferstanden zu einer Hoffnung. Dies alles ist begründet in dem Heilshandeln des einen Gottes, der als Schöpfer, Erlöser und Vollender alles in allem ist.

Die Schönheit von Gemeinde Jesu heute besteht aus Alten und Jungen, Handwerkern und Akademikern, Freaks und Etablierten, Schon-ewig-Frommen und Glaubens-Skeptikern, Kinderlosen und Kinderreichen, Ausländern und Deutschen, Leute mit Schlips und Kragen und Leute mit in die Jahre gekommener Jeans, Singles und Ehepaaren, Pessimisten und Optimisten – so ein Gemisch unterschiedlichster Typen ist Gemeinde Jesu. Dieses bunte Allerlei macht Gemeinde interessant. Nichts ist langweiliger als ein uniformiertes grau-in-grau, äußerlich und – schlimmer noch – innerlich.

Pastor Ekkehard Vetter, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden, Mülheim

Beten

Wir loben und danken

  • dass es bei Gott nur bedingungslos geliebte Menschen gibt;
  • wo immer Kirchen und Gemeinden lernen, alle Menschen willkommen zu heißen;
  • wenn in dem Anderen nicht der „Fremde“, sondern der von Gott geliebte Mensch gesehen wird;
  • für Menschen unterschiedlicher Traditionen, Hintergründe und Nationalitäten in unseren Gemeinden;
  • für Gemeinden unterschiedlicher Frömmigkeitsprägungen an unserem Ort.

Wir bekennen und tun Buße

  • dass wir Menschen häufig in „Schubladen“ einordnen;

  • dass wir durch unsere Vorbe- und oft auch Vorverurteilungen Menschen unrecht tun;

  • dass wir Gemeinden, die ihren Glauben anders leben, oft nicht als Bereicherung, sondern als Bedrohung wahrgenommen haben. 

Wir bitten

  • dass wir Menschen mit den Augen Gottes sehen lernen;
  • dass wir in unseren Gemeinden eine Kultur der Liebe und des Wohlwollens prägen;
  • dass gerade Menschen, die in irgendeiner Form „anders“ sind, mit offenen Armen der Liebe empfangen werden;
  • dass wir es innerhalb eines Ortes, einer Stadt lernen, Gemeinden mit unterschiedlicher Frömmigkeitsprägung wert zu schätzen;
  • dass es uns gelingt, liebevolle Einheit trotz Verschiedenheit zu leben, damit die Welt glaube.
  • Da es in Epheser 4 um Gemeinde Jesu geht, beten Sie bitte, dass gerade auch Ihre und andere Gemeinden in Bezug auf die konkreten Herausforderungen Ihres Umfeldes, Ihres Stadtteils (benennen Sie diese bitte; schreiben Sie sie gemeinsam auf!) die Perspektive Gottes wahrzunehmen lernen!

Konkrete Schritte

Haben Sie Mut zur Kreativität: Gebetsorte, Gebetsformen, … etc. – dies darf gern gegenüber den bisher gewohnten Formen variieren.
(Welche Möglichkeiten sehen Sie, auch im weiteren Verlauf des Jahres? Sammeln Sie Ideen!)

Gebet für Israel

  • Wir loben und danken
     für Gottes Treue zu seinem Volk
     für die Gründung des Staates Israel
     für Religionsfreiheit im Land
     für die medizinische Versorgung seit 2013 von Verwundeten aus dem syrischen
    Bürgerkrieg
     für die wachsende Zahl an messianischen Gemeinden und Geschwistern
  • Wie bekennen und tun Buße,
     dass wir nicht entschiedener gegen Antisemitismus vorgegangen sind
     dass wir zu selten für den Frieden Jerusalems und die Stadt in unseren Gottesdiensten gebetet haben (Psalm 122,6)
  • Wir bitten,
     um ein friedliches Miteinander im Land
     um Bewahrung vor Terror und Krieg
     dass die Einheit unter arabischen Christen und messianischen Juden weiter gefestigt wird
     dass noch mehr Juden in Jesus den von Gott gesandten Messias erkennen
     für die Regierung um weise Entscheidungen zum Wohl der Menschen und des Landes

Liedvorschläge

  • In Christus ist mein ganzer Halt …
  • Herz und Herz vereint zusammen …
  • Es kennt der Herr die Seinen …
  • Jesus Christus herrscht als König …
  • Wir sind zur Einheit berufen …
    (Lukas Di Nunzio)

Spendenprojekt des Tages

Flüchtlinge, Migration und Integration

Die großen Fragen von Flucht und Vertreibung fordern nach wie vor heraus. Wie gehen wir mit denen um, die bei uns leben? Die Deutsche Evangelische Allianz möchte den örtlichen Evangelischen Allianzen helfen, dass sie kompetent helfen können. Dazu finden Regionalkonferenzen zur Motivation, Mobilisierung, Schulung und Multiplikation statt. Wir veröffentlichen Arbeitshilfen, wie konkrete Hilfe geleistet werden kann. Die barmherzige Hilfe der Tat braucht auch die Ergänzung durch das lebensrettende Wort Gottes. Herbert Putz koordiniert die Aktionen und Hilfen und gibt Anregungen zu praktischer Unterstützung. Danke, wenn Sie uns helfen, dass wir helfen können.