Ausgabe 4/2019

"Wo gehöre ich hin?"
Das Magazin zur Allianzgebetswoche 2020

Liebe EiNS-Leser,

„... die neue Priorität bin ICH. Ich möchte mich erfinden, mich komplettieren, eine neue Marke ICH auf den ‚Markt‘ des Lebens bringen, die mir geschenkten Fähigkeiten einsetzen, wo immer es möglich ist.Meine Haupttätigkeit besteht im Moment darin, mich zu vermarkten,in allen Lebensbereichen.“ – So schreibt ein Reise-Blogger, in der Sprache seiner Generation, und bringt auf den Punkt, was die junge Generation oder sogar unsere Gesellschaft heutzutage prägt: sich selber neu erfinden.

Dabei wird das ICH zum Dreh- und Angelpunkt. Aber ist aus der scheinbaren Freiheit, mich jeden Tag neu erfinden zu können, nicht ein hetzender Zwang geworden? Wurde aus dem „Ich kann mich neu erfinden“ nicht ein „Ich muss mich neu erfinden“?

Mit dem Verlust der eigenen Identität werden dann auch Orientierungspunkte jenseits meiner selbst über Bord geworfen. Allerdings war nicht die versprochene Freiheit das Ergebnis, sondern eine Leere und Unsicherheit, die gefüllt werden will. So wird das ICH zum absoluten Bezugspunkt. Zum Maß aller Dinge. Zum Maßstab von Gut und Böse, das selber darüber entscheiden will, was wahr und richtig ist. Wie schon einmal, damals im Paradies.

Jesus verdeutlicht im Gleichnis der beiden Söhne des barmherzigen Vaters (Lukas 15,11-32), was geschieht, wenn Orientierungspunkte aufgegeben werden und das ICH in den Mittelpunkt rückt. Der jüngere Sohn – den wir gerne als „verloren“ bezeichnen – zog die richtige Konsequenz. Mit seiner Umkehr kam er in seiner äußeren und inneren Heimat an. Schmerzlich offen bleibt in dieser Geschichte, ob auch der Ältere die Einladung seines Vaters annimmt und im tiefsten eine Antwort auf die Lebensfrage findet: Wo gehöre ich hin?

Orientierungspunkte

Das Thema der Allianzgebetswoche 2020 „Wo gehöre ich hin?“ ist daher ein hoch aktuelles und treffendes Thema. Sehr relevant für uns selbst und für unsere Gesellschaft. Daher wäre es auch ein fulminantes Missverständnis, in der Allianzgebetswoche lediglich eine rein allianz-interne Veranstaltung zu sehen. Nein, die thematische Entfaltung der Titel-Frage „wo gehöre ich hin?“ an den einzelnen Abenden der Allianzgebetswoche klärt persönliche Lebensfragen und wird auch unserer Gesellschaft Orientierungspunkte bieten.Diese im Gebet aufzugreifen und die Wahrheit des Wortes Gottesüber unserem Land bekennend zu beten, bedeutet gesellschaftlicheVerantwortung zu übernehmen. So ist die Allianzgebetswoche geradezu wie ein Prisma, im dem die fünf Grundaufträge der Deutschen Evangelischen Allianz sichtbar werden: Gebet, Wort Gottes, Evangelisation, Einheit und gesellschaftliche Verantwortung. Alle fünf greifen ineinander und machen die Allianzgebetswoche zum Kernstück unserer Arbeit.Ich wünsche mir, dass die Schönheit des Glaubens während der Allianzgebetswoche an vielen Orten sichtbar und erlebbar wird. Dass Sie in diesen Tagen die Frage „Wo gehöre ich hin?“ genauso beantworten wie ich: „Na, zur Allianzgebetswoche natürlich! Ich gehöre doch zu meinen Geschwistern.“ Ich freue mich schon darauf, einigen von Ihnen während dieser Tage auch persönlich zu begegnen. Bleiben Sie Gott und Seinem Segen anbefohlen!

Herzlich grüßt Sie

Dr. Reinhardt Schink
Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz

Beiträge der Ausgabe

Zur Internationalen Gebetswoche der Evangelischen Allianz vom 12. bis 19. Januar 2020

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Begleitheft zur Allianzgebetswoche 2020

Wo gehöre ich hin?
Das Magazin zur Allianzgebetswoche 2020
mit Bibeltexten, Andachten und Impulsen 
plus: Aktuelle Informationen aus der Evangelischen Allianz

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