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BIBEL UND GLAUBE Was heißt (heute noch) Wahrheit? Biblische Überzeugungen und ihre Relativierung – was tun? Von Roland Gebauer 6 EiNS September 2022 m o c . h s a l p s n u / t e n n o m - d n a l l o r - s e l l i g : o t o F

BIBEL UND GLAUBE S O N D E R - P R O S P E K T A N F O R D E R N ! „Suchet der Stadt Bestes“ KONGRESS CHRIST UND POLITIK 13.–16.10.2022 im GRZ Krelingen Mitwirkende: Birgit Bergmann Uwe Heimowski Frank Heinrich Lars Klingbeil Christine Lieberknecht Gaetan Roy Ralf Richter, David Müller, Christian Grewing, Helena Müller, Andreas Jahn Krelinger Freizeit- und Tagungszentrum Krelingen 37 • 29664 Walsrode Tel. 05167 970-145 • rezeption@grz-krelingen.de www.grz-krelingen.de/politikkongress J E T Z T A N M E L D E N ! 08.-17. Oktober 2022 ICEJ-LAUBHÜTTENFEST ICEJ-LAUBHÜTTENFEST I N I S R A E L Anmeldung unter: https://feast.icej.org/Startseite Weitere Infos zum ICEJ-Laubhüttenfest unter: www.laubhuettenfest.icej.de 8 EiNS September 2022 Zweitens: Gott ist der Schöpfer von allem, und unsere Erde ist seine gute Schöpfung (1. Mose 1,31). Was könnte diese Wahrheit zum Guten wenden, insbesondere im Blick auf die Klimakatastrophe und die Ausbeutung und Zerstörung der Schöpfung, wenn alle Menschen sie erken- nen und achten würden! Christ/inn/en werden sich darin üben (müssen), klima- und umweltverträglich zu leben – und damit verbundene Einschränkungen in Kauf zu neh- men (auch wenn sie glauben, dass diese Erde einmal ver- gehen wird). Drittens: Der Mensch ist Gottes Geschöpf (1. Mose 1, 27; 2,7.22). Dieser fundamentalen Wahrheit widerspricht die Tötung ungeborenen Lebens (bis auf wenige zu be- stimmende Ausnahmen). Auch die immer häufiger anzu- treffende Behauptung, es gäbe ein „drittes Geschlecht“, ist mit dem Schöpferhandeln Gottes, der den Menschen männlich und weiblich schuf (1. Mose 1,27; Mk 10,6), nicht zu vereinbaren. Dieser geistlichen Wahrheit entsprechen denn auch die empirischen Fakten: Von 3,9 Millionen Ge- burten in Deutschland in den Jahren 2017 bis 2021 konn- te laut Statistischem Bundesamt in lediglich 69 Fällen das Geschlecht nicht eindeutig bestimmt werden – also bei einem von 57.000 Menschen. Von daher ist auch das so- genannte „Selbstbestimmungsgesetz“ zurückzuweisen, wonach jede/r sich sein Geschlecht ab einem bestimmten Alter selbst zuweisen kann. Da das Zeugnis der Bibel zur Homosexualität nicht eindeutig ist (insbes. die zentralen Aussagen in Röm 1,26f), muss man sich hier vor einseiti- gen Festlegungen hüten. Klar ist jedoch, dass für die von Gott eingesetzte Ehe das Gegenüber von Mann und Frau konstitutiv ist (1. Mose 2,24; Mk 10,6-8; Eph 5,25-33) und die sogenannte „Ehe für alle“ mit dieser Wahrheit nicht zu vereinbaren ist. Viertens: Jesus Christus ist die Wahrheit Gottes in Per- son. In ihm begegnet uns wahrhaft die Liebe Gottes – bis dahin, dass Gott selbst in Gestalt seines menschgeworde- nen Sohnes unseren Tod auf sich genommen hat. Das heißt: Gott selbst hat die unausweichlich tödliche Auswir- kung unserer Selbstbehauptung gegen ihn und das in ihm allein zu findende Leben (= Sünde) erlitten, um uns un- zerstörbares (ewiges) Leben in der Verbundenheit mit sich zu schenken. Das Heil aller Menschen ist somit in Jesus Christus eröffnet und wird in diesem Leben im Glau- ben an ihn zugänglich. Fünftens: Jesus Christus ist der wahre Mensch vor Gott. Seine unbedingte Hingabe an Gott, sein Gehorsam, seine Liebe, sein Dasein für andere Menschen ist Urbild, Quelle und Norm des menschlichen Lebens, wie es der Wahrheit (Gottes) wahrhaft entspricht. Wahr ist aber auch: Wir können das in diesem Leben nie vollständig ver- wirklichen, aber aus der Vergebung und der stets neuen Zuwendung zu Gott anstreben und auch immer wieder in der Kraft seines Geistes zeugnishaft leben. Roland Gebauer ist Pfarrer der Evangelisch- methodistischen Kirche (EmK) i.R. Er war langjähriger Rektor und Professor für Neues Testament der Theologischen Hoch- schule Reutlingen. Gebauer ist stellver- tretender Vorsitzender des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT).

BIBEL UND GLAUBE Natürlich ist Schönfärberei keine sinnvolle Alternative zur Schwarzmalerei. Beides trägt krankhafte Züge in sich. Dass wir als Gesellschaft tendenziell zum Negativen tendieren, mag angesichts der „Polykrisen“ (Jean-Claude Juncker) nachvollziehbar sein. Und doch: Dürfen wir zulassen, dass auch unter Christen diese Negativität vor- herrscht? Die Antwort liegt auf der Hand: Auf gar keinen Fall! Mir selber sind keine aussagekräftigen Untersuchungen bezüglich Negativität in der Weltdeutung unter Christen bekannt. Allerdings spricht die alltägliche Erfahrung eine klare Sprache. Müsste ich etwa die Gesprächsdauer über Dankbar-Verheißungsvolles und Pessimis- tisch-Negatives gegenüberstellen, so schätze ich, dass das Verhältnis in etwa 10:90 wäre. Die Frage: Wäre es nicht ein geniales Signal, wenn einzelne Christen zunehmend den Ruf hätten, Vorreiter und Experten eines zukunfts- orientiert-hoffnungsstiftenden Denkens zu sein, und wenn Gemeinden als Trainingslager für verheißungsgeleitetes Denken, Deuten und Handeln in einer ernüchtert-desillusionierten Zeit und Welt gelten würden? 4+ Anlässe zum Nachdenken Keine Frage: Eine weltgeschichtliche Epoche geht zu Ende. Dies aller- dings ist eine durch Jahrhunderte hindurch bereits vielfach erlebte Selbstverständlichkeit. Unschwer lassen sich im Jahr 2022 zumindest vier deutliche An- lässe zu grundlegendem Nach- und Neudenken erkennen: Corona – Krieg – Demografie – Klima. Jedes dieser vier Phänomene tritt un- freundlich-parallel und nicht freundlich-nacheinander auf. Corona: Kaum jemand hat 2019 mit etwas Vergleichbarem gerech- net. Lange Zeit wurde die Bedrohung ignoriert. Irgendwann griff der Staat wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr in die Belange von Wirt- schaft, gesellschaftlichem Leben und einzelnen Personen ein. Die Be- obachtung: Das erste Mal seit Jahrzehnten kam es zu einer Erschütte- rung unserer gesellschaftlichen Grundbefindlichkeit – spürbar für jede Bürgerin, spürbar für jeden Bürger. Die Idee stetiger Steigerung von Wohlergehen und Selbstbestimmung wurde brüchig. Polarisierungen bis hinein in Familie, Gemeinde und Nachbarschaft waren die Folge. Die Frage: Haben wir uns als Christen nicht viel zu sehr in unnötige Grabenkämpfe hineinziehen lassen, statt Orte gesunder Nachdenk- lichkeit und Versöhnung anzubieten? Krieg: Kaum jemand rechnete in den vergangenen Jahrzehnten damit, dass Krieg in Europa plötzlich so nahe und derart lebensver- ändernd sein kann wie der im Februar 2022 begonnene Angriffskrieg in der Ukraine. Die Frage: Ist es nicht gerade angesichts dieser Kriegsbedrohung in unmittelbarer Nähe not-wendig, dass Christen ganz neu Frieden ler- nen und sich unübersehbar als Friedensstifter in ihre Umfelder ein- bringen? Demografie: Die Statistik spricht eine deutliche Sprache. Wenn es heute in etwa gleich viel Menschen unter 20 und über 65 gibt, wird im Jahr 2050 das Verhältnis 18:28 sein. Der Soziologe Horst W. Opa- schowski spricht ungeschminkt davon, dass das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert der Jungen gewesen ist, dass aber das 21. Jahrhundert ein „Jahrhundert der Alten“ sein wird. Nicht Lebensstilfragen ent- scheiden über den Fortgang des 21. Jahrhunderts, sondern wir alle. Wir Älterwerdende: Werden wir die Jüngeren mit unseren Ansprü- chen erdrücken oder mit unseren Ermutigungen beflügeln? Die Frage: Müssten in unserer Gesellschaft nicht wenigstens die Christen so etwas wie eine Pro- statt eine Anti-Aging-Melodie erklin- gen lassen? Und müsste nicht bei ihnen anschaubar sein, wie man lernt, mündig und weise älter, alt und sterbend zu werden? Klima: Die Rede von Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen und folgerichtig von Hunger prägt die Debatten im Sommer 2022. 10 EiNS September 2022 Greta Thunberg mag in Vergessenheit geraten, doch die Waffen von Befürwortern und Gegnern von Tempolimit, von Energiesubventionen, von Brachlandumwidmung, von Atomenergie und anderem werden gewetzt. Die Frage: Sind nicht zuerst Christen Menschen, die sich im Um- gang mit der von Gott geschaffenen Schöpfung und dem Maßhalten in der Nutzung des ihnen Anvertrauten auskennen und sich gerade deshalb an dieser Stelle als Fachleute erweisen? Vier plus: Natürlich wird man einwenden, dass es zahllose weitere Herausforderungen gibt. Das stimmt. Unser Umgang mit Menschen aus anderen Völkern und Kulturen, unser Respekt vor der Ehe, die Verschuldungen insbesondere des Staates, globaler Fachkräfteman- gel, das Leben auf Kosten der kommenden Generation, das Artenster- ben, die Bedrohung freier Meinungsäusserung, die Macht der Digita- lisierung, die Anfälligkeit für radikalisierte und verschwörungsbehaf- tete Ideologisierungen sind nur eine kleine Auswahl grundlegender Herausforderungen, die nach Bewältigung rufen. Die Frage (in Anlehnung an den Zukunftsforscher Matthias Horx): Es ist ein Leichtes, über globale gesellschaftliche Trends Urteile zu fäl- len. Sind wir aber auch fähig, Samen- statt Sandkörner in all jene ge- sellschaftlichen Bereiche zu tragen, die uns in den kommenden Jahr- zehnten elementar herausfordern werden? 4+ Schlüssel für ein lebenswertes 21. Jahrhundert Durch Jahrhunderte hindurch waren es in den zahllosen Erschütte- rungen die Christen, die dafür sorgten, dass etwas Neues und Trag- fähiges entstehen konnte. Im Übergang von Altertum zum Mittelalter war das Kernmerkmal Liebe entscheidend (u.a. in Form der sieben Tugenden der Barmherzigkeit), im Übergang von Mittelalter zur Neu- zeit das Kernmerkmal Glaube (sola fide, …). Dass Liebe und Glaube die Grundlage zu derart vielen Errungenschaften wie Demokratie, funktionierende Wirtschaft, Eigenverantwortung des Bürgers, trag- fähige Bildung, grundlegende Leistungsbereitschaft und anderem dar- stellten, darf selbstbewusst neu zur Kenntnis genommen werden. Die Schlüssel im 21. Jahrhundert? Dass es die Hoffnung ist, liegt auf der Hand. Hoffnung ist die Fähigkeit, vom Ende her Perspektive für die Gegenwart zu entwickeln. Hoffnung heißt, in Anlehnung an das hebräische „tikwa“, die Schnur gerade spannen, damit die (indivi- duelle und gesellschaftliche) Lebensmauer gerade gebaut wird. Weil Christen Anfang und Ende kennen, sind sie dazu prädestiniert, Hoff- nungsträger in Zeiten vorherrschender Angst zu sein. Schlüssel 2 ist die Versöhnung bzw. die Fähigkeit, versöhnte Be- ziehungen zu leben. Versöhnung auf der Basis von Vergebung ist Ur- kennzeichen der Botschaft des Evangeliums. Es ist nicht zuletzt bei alten Menschen – ich arbeite und lebe in solchem Umfeld – immer wieder schockierend, wie viel Unversöhntes im Leben eines Menschen Raum zu gewinnen vermag. Die Frage: Wieviel Lebens- und Beziehungspotential ging so im Lau- fe eines oft langen Lebens verloren? Gesunde Identität inklusive gesundes Selbstbewusstsein ist heute wie kaum etwas anderes bedroht und gesucht. Wer im Evangelium zuhause ist, wird zum einen merken, dass die Identitätsfrage – wer ich bin, wer wir sind – unübersehbar Kernthema ist. Zum andern wird er merken, dass die Bibel skeptisch ist, unsere Identität aus uns selbst heraus aufzubauen. Identität wird zugesprochen. Sogar Jesus bedurf- te dieses Zuspruches vor den heikelsten Stationen seines Lebens: „Du bist mein geliebter Sohn“ sagt der Vater zu ihm vor dem Gang in die Wüste und vor dem Gang nach Golgatha. Schlüssel Nr. 4 ist die Dankbarkeit. Es scheint, auch unter Chris- ten, als hätten wir in einer Welt des unwiderstehlichen Drangs nach Optimierung und Selbstoptimierung Grundgesetze des Lebens verges- sen. Dankbarkeit ist, so Gabriel Marcel, die Wachsamkeit der Seele ge-

BIBEL UND GLAUBE Von der Kränkung der Evangelikalen Eine Opferrolle einnehmen oder Hoffnung ausstrahlen? Von Konstantin Mascher „Diese Entwicklungen hinterlassen bei vielen eine tiefe Frustration und ein Gefühl der Niederlage.“ Die „fromme Welt“ hat es in den vergangenen Jahr- zehnten nicht leicht gehabt. Was vielen Christen heilig ist, hat unsere Gesetzgebung in einem rasan- ten Tempo umgedeutet. Beispiele? Der Wille zum Schutz ungeborenen Lebens schrumpft, vom selbstbestimmten Lebensende ist die Rede, die Ehe von Mann und Frau wird relativiert zugunsten der Förderung von mehrdeutigen Familienkonstellationen, eine liberale Sexualpädagogik mit einer unverhältnismäßigen Betonung der sexuellen Vielfalt wird tonangebend. Erst vor gut zwei Jahren wur- de ein Gesetz erlassen, das therapeutische und seelsorger- liche Angebote für Menschen, die sich in ihrem Mann- oder Frausein unsicher sind, unter Strafe stellt. Und nun setzt die Regierungskoalition Änderungen durch, die noch radikaler in das jüdisch-christliche Menschenbild und unser Verständnis von Richtig und Falsch eingreifen, indem jeder seinen Vornamen und sein Geschlecht zu- künftig selbst festlegen darf und durch eine einfache Erklärung beim Standesamt ändern kann. Diese Entwicklungen und Ver- änderungen hinterlassen bei vie- len eine tiefe Frustration und ein Gefühl der Niederlage, die nie- mand von uns so richtig aufarbei- ten konnte. Zeit, sie gemeinsam zu verwinden, gab es nicht wirk- lich, gefühlt bröckelt und bröselt es an allen Ecken und Enden. Und dann kam auch die Pan- demie hinzu, in der für einige jede amtliche Einschrän- kung der Freiheit wie Salz in offenen Wunden empfunden wurde. Der Krieg gegen die Ukraine potenziert das Ohn- machtsgefühl. Die Dauerkrise und die ständige Alarmbe- reitschaft zerfressen auf lange Sicht die Seele. Das Ver- trauen in Regierung und Politik ist bei vielen zerrüttet und der Rückzug in fromme Resignation, endzeitliche Depres- sion oder Aggression eingeläutet. Angstbeschleuniger „In welcher Gefangenschaft lebst du heute?“, war die wohl provokanteste Frage unseres Gastpredigers Yassir Eric beim Himmelfahrts-Gottesdienst der Offensive Jun- ger Christen (OJC) vor einigen Monaten. Vor seiner Be- kehrung war Erics Gefangenschaft der Hass auf Christen, der ihn völlig vereinnahmte. Und so bohrte er in seiner Predigt nach: „Welche Ängste nehmen uns gefangen? Ist es die Angst vor den Menschen, die durch Krieg und Kli- maveränderungen zu uns flüchten? Ist es die Angst vor einem dritten Weltkrieg? Oder die Angst vor einer weite- ren Pandemie?“ Hier könnte man ebenso die Frage anfü- gen: „Welche Kränkung nimmt dich gefangen?“ Die insta- 12 EiNS September 2022 bile Weltlage, das Kriegstreiben, die Hungersnöte, die Inflation und die bedrohliche Lebens- und Energieknapp- heit sind tatsächlich Angstbeschleuniger, die einem den Boden unter den Füßen wegreißen können. Entscheidend ist, wie wir uns zu ihnen stellen. Abschüssig stehen Bei den Evangelischen Marienschwestern in Darmstadt, die dieses Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feierten, kann man das leibhaftig nachempfinden: Der Boden in der Jesu- Ruf-Kapelle ist abschüssig, Richtung Altar und Kreuz. Selbst in den Bankreihen gleicht keine Stufe die Schräge aus. Beim Lobpreis spürte ich förmlich diesen Gedanken in meinen Füßen: Ein Christ muss abschüssig stehen. Das ebenerdige Stehen und Gehen ist zwar angenehm, tut uns aber auf Dauer nicht gut. Schiefe Zeiten sind die beste Ge- legenheit, unseren geistlichen Gleichgewichtssinn zu trai- nieren: achtsam, demütig und ganz auf Jesus ausgerichtet – so schöpfen wir neuen Mut! Wer dennoch ins Wanken gerät, kann – wie in der Kapelle – gera- dewegs auf Christus zustolpern. Im vertrauensvollen Stol- pern sind uns die Freunde in der weiten Welt um Meilen voraus, die wirkliche Bedrängnis und Bedrohung erlebten und sich noch im unebenen Gelände und in absturzgefährdeten Zeiten zu orientieren wissen. Ihre Sicht brauchen wir. Verliebt, verwöhnt, verwundbar Dieser Blick von außen spiegelt, in was wir verliebt, wo wir verwöhnt und worin wir verwundbar geworden sind. Wohlstand, Struktur und Sicherheit mögen erstrebens- werte Güter sein. Wenn wir sie aber verabsolutieren oder für selbstverständlich nehmen, machen wir uns von ihnen abhängig und verlieren unsere geistliche Wirkkraft. Ist das nicht ein Grund dafür, dass der Leib Christi in den är- meren und unsicheren Ländern exponentiell wächst, wäh- rend er bei uns zunehmend stagniert? Was müsste bei uns passieren, damit Glaube wieder not-wendend, lebendig und ansteckend würde? Wir haben keine Garantie für ein angstfreies und wohltemperiertes Leben. Könnte nicht je- ner Gegenwind, den wir so sehr fürchten, ein Katalysator für ein neues und erweckliches Christentum in Europa sein? Im Spiegel der anderen Dieser Blick über den Tellerrand zeigt, dass wir von jeg- licher Verfolgung oder gar Bedrängnis weit entfernt sind

BIBEL UND GLAUBE „Unsere einzige Angst in apokalyptischen Verhältnissen sollte sein, dass unsere Liebe erlischt. Nicht nur unsere Liebe zu Christus, sondern auch zueinander.“ – wie es manche hiesigen Glaubensgenossen so standhaft behaupten. Es mag sein, dass die Luft dünner geworden ist, die Sanktionsmechanismen gegen abweichende Mei- nungen vielschichtiger und subtiler geworden sind und im Heute schon die Grundlage für eine zukünftige Ver- folgung legen. Doch was heißt das für uns? Müssen wir uns davor wirklich fürchten? Meine Antwort lautet: Nein! Auch wir haben als Werk in den letzten Jahren unan- genehme Dinge erlebt: Den Versuch, uns als OJC von an- deren Werken durch Verleumdung zu isolieren, das Be- streben der Grünen und Linken im hessischen Landtag, uns die FSJ-Trägerschaft abzuerkennen, widersinnige und bürokratische Überprüfungen, Hetzkampagnen in Zei- tung, Rundfunk und Fernsehen und anderes mehr. Be- gründet wurden diese Maßnahmen mit unserer vermeint- lich „kruden Geisteshaltung“ zum Thema Homosexualität, Gender und der sexuellen Vielfalt. So unangenehm diese Ereignisse waren und uns an den Rand unserer Kräfte ge- bracht haben: Wir sind gestärkt aus ihnen hervorgegangen. Uns hat bei allen Unsicherheiten und Überlegungen die Zusage Jesu gestärkt. Er spricht uns zu: „In der Welt habt ihr Angst. Aber fasst Mut, ich habe die Welt besiegt“ (Joh. 16, 33). Jesus regiert! Zu dieser tragenden Gewiss- heit, zu diesem Grund müssen wir wohl wieder durch vie- le morsch gewordene Holzböden der Selbstabsicherung durchdringen. Den Blick schärfen Der Christ sieht, dass der Gegenspieler Gottes hier am Werk ist, der Diabolos, wörtlich „der Durcheinanderbrin- ger“. Was an den Aussagen über die Pandemie und dem Krieg wahr oder unwahr ist und wie einzelne Maßnahmen der Regierung zu bewerten sind, lässt Raum für Interpre- tationen und gegensätzliche Schlussfolgerungen. Gewiss- heiten sind trügerisch. Umso wichtiger ist es, geistlich nüchtern und wachsam zu bleiben und nicht aus dem Blick zu verlieren, dass der Durcheinanderbringer gerade in Zeiten der Not, Angst und Unsicherheit umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge (1. Petr 5,8). Als Christen sind wir gehalten, das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln: Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Fins- ternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Him- mel. (Eph 6,12). Wie auch immer sich die Gefahr darstellt – der Feind sind nicht die Andersdenkenden, die Regie- renden, ja noch nicht einmal mögliche Profiteure der Pan- demie oder des Krieges. Jede und jeden von uns kann der Widersacher instrumentalisieren, um Verwirrung zu stif- ten. Sollte uns diese wichtige Einsicht nicht zur Unter- scheidung anspornen und dazu, uns aus der Opferrolle zu lösen und barmherziger miteinander umzugehen? Der Kampf um die Wahrung der Liebe Unsere Einheit und das Einstehen füreinander sind unser Schutz; der brüchig gewordene Umgang miteinander hin- gegen das Einfallstor für Entmutigung und Verwirrung. Vom Ende der Zeiten sprechen viele, andere von einer Zeitenwende mit ungewissem Ausgang. Ja, es passieren schlimme Dinge, und manche beunruhigende Entwick- lung wird nicht abzuwenden sein. Doch Jesus wollte seine Jünger nicht vor den bedrohlichen Folgen unausweichli- cher Ereignisse warnen, als er sagte: Seht zu und er- schreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende (Mt 24,6). Die wirkliche Gefahr für seine Nachfolger ist, dass im Stresstest der Geschichte die Liebe in vielen erkaltet (Mt 24,12). Unsere größte oder einzige Angst in apokalyptischen Verhältnissen sollte sein, dass unsere Liebe erlischt. Nicht nur unsere Liebe zu Christus, sondern auch zueinander. Welche Maßnahmen können wir dagegen ergreifen? Wo sind die Brückenbauer unter uns, die offensiv auf den ganz anders tickenden, denkenden, handelnden Men- schen zugehen, die Unterschiede aushalten, Unrecht an- prangern und dennoch in Verbindung bleiben? Hoffnungsträger statt Ängsteschürer Endzeitgefühle stellen sich ein. Düstere Prognosen über die Zukunft und Schreckensszenarien über eine globale Steuerung der Staaten und ihrer Bürger durch BIG-TECH, BIG-PHARMA, BIG-DATA , BIG-DEFENSE und BIG-MO- NEY füttern die Phantasie und wecken Angst. Umso wich- tiger ist es, dass Christen einen klaren Kopf behalten und lernen, gelassen aber wachsam die Zeichen der Zeit geist- lich zu durchdringen und zu deuten. Eines sollten sie tun- lichst unterlassen: angesichts unguter Dynamiken in Pa- nik verfallen, den Mut sinken lassen, Ängste schüren oder in Resignation versumpfen. Denn sonst ergeht es uns wie den frommen Zeitgenossen Bonhoeffers, denen er zu Recht vorwarf: „Sie glauben an das Chaos, die Unord- nung, die Katastrophe als den Sinn des gegenwärtigen Geschehens und entziehen sich in Resignation oder from- mer Weltflucht der Verantwortung für das Weiterleben, für den neuen Aufbau, für die kommenden Geschlechter.“ Wo leuchten unter uns konstruktive Realitäten auf, und was könnte den pessimistischen Blick durch einen zuver- sichtlichen ersetzen? Wahnsinnig glauben Die ersten Christen sind durch ihren „Wahnsinn“ aufgefal- len – so beschrieb der philosophisch geschulte Aristokrat und Statthalter Plinius der Jüngere, diese religiöse Spezies gegenüber seinem Kaiser Trajan. Aus römischer Sicht zeichneten sie sich durch „großen Unsinn, sehr unvernünf- tiges, unsinniges Denken, Verhalten, Handeln“ (Definition 14 EiNS September 2022

BIBEL UND GLAUBE Überlegungen zum „christlichen Abendland“ Der geistliche Grundwasserspiegel sinkt Von Elke Werner Erfahrungen im Ausland Bei einem Besuch in Nairobi schlage ich die Tageszeitung auf. Wo in Deutschland viele Todesanzeigen zu finden sind, sehe ich großformati- ge Einladungen zu Zeltevangelisationen. Mehrere laufen parallel in der Stadt, zu meinem Erstaunen werden viele von Frauen durchgeführt. Wenn ich in islamischen Ländern unterwegs bin, werde ich schnell darauf angesprochen, ob ich Christin bin und nicht lieber Muslimin wer- den will. Ich werde von islamischer Seite missioniert. Religion ist kein Tabu, sondern steht im Zentrum des Lebens. Auf der anderen Seite sind einheimische Christen bereit, für ihren Glauben zu leiden und zu ster- ben. Christliche Märtyrer, die es dort auch heute gibt, werden besonders verehrt und haben einen festen Platz im Herzen der Gemeinden. In Chicago sitze ich gemeinsam mit dem anglikanischen Erzbischof von Sydney im Uber-Taxi. Sofort ist er im Gespräch mit unserem jun- gen Fahrer, der nicht weiß, ob er Christ ist. Er sei Presbyterianer, hät- ten ihm seine Eltern gesagt. Der Bischof fragt: „Wenn du keine Bezie- hung zu Jesus hast, wieso meinst du dann, ein Presbyterianer zu sein?“ Das Gespräch endet damit, dass der Fahrer sich vornimmt, sich intensiver mit dem Glauben zu beschäftigen. Er ist dankbar für das gute Gespräch. Warum finden bei uns im „christlichen Abendland“ solche sponta- nen, offenen Gespräche über den Glauben so selten statt? Warum muss man nach evangelistischen Veranstaltungen im Land mit der Lupe suchen? Unsere Situation Als Rheinländerin hätte ich mir niemals vorstellen können, dass der Rhein bis zur Hälfte seines Volumens austrocknen könnte, wie in die- sem Sommer. Die immer niedrigeren Pegelstände in Seen und Flüssen sind ein erschreckendes Bild für das, was wir auch in Bezug auf den Glauben erleben: Der christliche Grundwasserspiegel sinkt. Die Bevöl- kerung weiß kaum noch, was wir an Weihnachten oder Ostern feiern, ganz zu schweigen von Pfingsten oder Himmelfahrt. Wir Christen müs- sen uns daran gewöhnen, eine Minderheit in einem nach-christlichen Land zu sein. In ethischen Fragen, in denen es früher einen vom Chris- tentum geprägten gesellschaftlichen Konsens gab, erleben wir eine Ab- m o c . h s a l p s n u / p r a h s - k c a j : o t o F 16 EiNS September 2022 kehr von christlichen Werten und eine starke Individualisierung (siehe „Mein Bauch gehört mir“ oder das neue „Selbstbestimmungsgesetz“, nach dem jeder sein Geschlecht selbst definieren kann). Unsere Not Die geistliche Dürre bedroht auch unsere Kerngemeinden. Wer die Autorität der Bibel infrage stellt und nur an dem festhält, was gegen- wärtig auch gesellschaftlich akzeptiert werden kann, schneidet sich von seinen geistlichen Wurzeln ab. Die Bibel ist die Grundlage unseres Glaubens. Ohne sie wird jeder Einzelne sein eigener Gott. Wo in ande- ren Ländern große Erweckungen tausende Menschen zum Glauben an Gott führen, ist bei uns der geistliche Notstand traurige Wirklichkeit. Übernatürliches wird ausgeblendet. Wir erwarten wenig von Gott und erleben wenig mit Gott. Unser Auftrag Wir Christen sollen die gute Nachricht von Tod und Auferstehung Jesu, von Vergebung und Neuanfang, von neuem Leben und rettendem Glauben weitergeben. Die Gemeinde Jesu existiert nicht um ihrer selbst willen, sie soll Licht und Salz in der Gesellschaft sein. Lebendige Gemeinden evangelisieren. Das belebt das Gemeindeleben, fordert he- raus, gibt Gott Raum und lässt Wunder erleben, von denen wir in der Bibel lesen. Evangelisation ist der Herzschlag Gottes. In Frankreich führt die Initiative „France Evangelisation“ haupt- und ehrenamtliche Evangelisten aus unterschiedlichsten Kirchen und Gemeinden zusam- men, fördert und ermutigt. In Frankreich gründet sich im Schnitt jede Woche eine neue Gemeinde, weil Menschen zum Glauben kommen. Unsere Selbstwahrnehmung Missionare aus dem „christlichen Abendland“ haben unter hohem Ein- satz das Evangelium bis an die Enden der Erde gebracht. Bis heute danken uns Menschen vor allem in Afrika und Asien dafür. Doch jetzt sehen unsere Geschwister von dort mit Sorge auf uns und fragen sich, wie es geschehen konnte, dass es bei uns nur noch so wenig Christen gibt. Sie wollen uns helfen, wollen das Evangelium zurück zu uns brin- gen. Sind wir bereit, uns einzugestehen, dass wir bedürftig sind? Unsere Hoffnung Gott erhört Gebet. Beten wir um eine neue Erfüllung mit dem Heiligen Geist, um eine Erweckung in unserem Land. Wir können darauf hof- fen, dass Gottes Verheißung eines neuen „fleischernen“ Herzens und neuen Geistes (Hesekiel 36, ab Vers 25) auch für uns heute gilt: „… und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.“ Elke Werner ist Autorin, Referentin, Mentorin und Evangelistin, engagiert bei WINGS- Women in God’s Service und im Zinzendorf-Institut (Marburg). Viele Jahre war sie im Vorstand der Internationalen Lausanner Bewegung.

GELEBTE ALLIANZ Eine Allianz für die Zukunft Die Evangelische Allianz verändert sich. Warum ist dieser Prozess so wichtig? Von Jörg Dechert „ Weniger als die Hälfte der Deutschen noch Mitglied in einer christlichen Kirche“, „Vereine mit großen Nachwuchsproblemen“, „Bindungskraft politischer Parteien sinkt“, „Arbeitgeber ringen mit den Erwartungen der Generation Z“… So oder ähnlich lauten Schlagzeilen über die Veränderungen, die wir als Gesellschaft erleben. Die sich nicht für irgendwann am Horizont abzeichnen. Wir ste- cken längst mittendrin, alle. Verantwortliche in Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereinen, Verbänden und Konzernen sind sich bei aller Unter- schiedlichkeit in zwei Dingen einig: Das Umfeld ihrer Orga- nisationen ist zunehmend schnelleren Veränderungen aus- gesetzt. Und Organisationen, die keine guten Antworten auf diese Veränderungen finden, werden wahrscheinlich keine gute Zukunft haben. Diese Erkenntnis ist alles andere als bequem, für die be- troffenen Organisationen, für ihre Leitungsverantwortlichen und Mandatsträger. Das gilt auch für Organisationen, die mit zeitlosen Wahrheiten und ewigen Werten umgehen – für christliche Kirchen und Gemeinden, Werke und Verbände. Und es gilt für die Evangelische Allianz in Deutschland. Wir können nicht bleiben, wo wir sind Der Startpunkt für den Veränderungsprozess in der Evangeli- schen Allianz war wie in vielen anderen Organisation die wachsende Erkenntnis: Wir können nicht bleiben, wo wir sind. Weil es innerhalb unserer stark gremienbasierten Organi- sation immer weniger gelingt, die nachwachsende Genera- tionen Y und Z zu erreichen und in Gestaltungsverantwor- tung einzubinden. Weil es mit einem zentralen Gremium aus Funktionären immer schwerer fällt, die Ausdifferenzierung unserer Ge- sellschaft nach Denominationen, Generationen und kultu- reller Herkunft abzubilden. Weil der kommunikative Abstand zu unserer Basis aus dezentralen, sehr verschiedenen Ortsallianzen von einer the- menführenden „Deutschlandzentrale“ in Bad Blankenburg aus mit klassischen Strukturen immer schwieriger zu über- brücken ist. Weil einzelne christliche Gemeinden und Kirchen um ge- sellschaftliche Sichtbarkeit kämpfen müssen, die Evangelische Allianz aber längst nicht mehr die einzige Anlaufstelle im Be- mühen um Einheit und gemeinsame Relevanz in unserem Land ist und stärker in Projekt-Kooperationen denken muss. Weil zwischen Gemeinden, Verbänden und Werken, die sich der Allianz zugehörig fühlen, die Mobilität größer ge- worden ist – und in ihnen die Bindungskraft kleiner. Weil in Zeiten anhaltender, schneller Veränderungen Be- wegungen mehr Gestaltungskraft haben als etablierte Ins- titutionen. Am Ausgangspunkt des gegenwärtigen Veränderungspro- zesses stand der Entschluss: Wir wollen uns verändern, um in einer veränderten Welt entsprechend unserer geistlichen Berufung weiter wirksam zu sein. Auch wenn das nicht einfach ist. Warum Veränderung so schwierig ist Wenn sich eine Organisation einem Veränderungsprozess stellt, sind die Herausforderungen vielfältig. Auch die Evan- gelische Allianz musste sich ihnen stellen. Veränderung zu initiieren und zu organisieren ist Auf- wand, braucht Kraft und Zeit zusätzlich zum „Tagesge- schäft“, für das die Organisation doch „eigentlich“ da ist. Vi- sionsfindung, Beratungsgespräche, Zukunftswerkstätten, Kommunikationsmaßnahmen und Beteiligungsformate für die Betroffenen – all das lässt sich kaum im Rahmen etablier- ter Gremiensitzungen „nebenher“ abhandeln. Veränderungsprozesse bedeuten Verunsicherung. Sie stellen in Frage, was ist. Was läuft heute gut, wo gibt es Pro- bleme? Welche Annahmen aus der Vergangenheit sind un- ausgesprochen noch da – aber für die Zukunft nicht mehr hilfreich? Wozu hat Gott uns berufen? Wie können wir diese Berufung in einer veränderten Welt leben, um sie weiterhin so ernst zu nehmen, wie es unsere Väter (und Mütter) taten? Wenn sich eine Organisation verändern will, muss sie ihre Konstanten definieren. Sie muss sich neu verständigen über ihre Identität, ihre Kultur und Werte. Vieles davon ist im Lauf der Jahrzehnte selbstverständlich geworden und muss jetzt wieder bewusst neu zum Thema gemacht werden. Je mehr Veränderung, desto klarer muss sie herausarbeiten, was un- verändert bleiben soll. Veränderung bedeutet in einer Organisation immer auch die neue Klärung von Machtfragen. Seien wir ehrlich: Das gilt auch für christliche Kirchen und Gemeinden, auch für die Evangelische Allianz. Wie und wo sollen Entscheidungen ge- troffen werden, wie wird Wissen organisiert, wer übt im Kon- fliktfall die Aufsicht aus? Und in dezentralen Organisationen wie einem Dachverband oder Netzwerk: Was entscheidet die Zentrale, welchen Freiraum gibt es in der Fläche? Veränderung ist immer auch Risiko, für die Leitungsver- antwortlichen persönlich wie für die Organisation als Gan- zes. Was, wenn der Veränderungsprozess misslingt? Was, wenn am Ende alles schlechter wird als es vorher war? Oder wenn die Menschen die Veränderungen nicht als notwendig 18 EiNS September 2022

GELEBTE ALLIANZ r e f f a h c S l e i n a D : s o t o F Lachen, Treffen, Diskutieren: Das ZukunftsForum war ein Aufbruch „Den Traum in die Wirklichkeit führen von einer Evangelischen Allianz, die in einer veränderten Welt für eine neue Generation geistlich wirksam ist.“ tionsmoment einen Weg zu einer echten, konsequenten Ver- änderung zu machen. Über mehrere Jahre, mit Verantwort- lichkeiten, Zeitplan und Budget. Mit aktiver Beteiligung en- gagierter Menschen, die nicht zu unseren Gremien gehören, und in regelmäßiger Rückkopplung mit den bisherigen Gre- mien. Bei aller notwendigen Unterschiedlichkeit der Perspek- tiven wollen wir den Traum in die Wirklichkeit geführt sehen von einer Evangelischen Allianz, die auch in einer veränder- ten Welt und für eine neue Generation geistlich wirksam ist. Was bleibt, was soll anders werden? Unterwegs haben wir uns wie beschrieben zuerst vergewis- sert über die Identität, Kultur und Werte der Evangelischen Allianz. Wir haben die Konstanten definiert, die sich nicht ändern sollen: Die Evangelische Allianz in Deutschland ist eine Jesus- Bewegung, die sich als geistliches Netzwerk versteht und in der Wechselwirkung zwischen Glauben und Gesell- schaft eine christuszentrierte Einmütigkeit vorlebt. Aus dieser Identität heraus verfolgt die Evangelische Alli- anz auf Grundlage ihrer bestehenden und bewährten Glau- bensbasis drei Grundaufträge: 1. Wir fördern Einheit. Denken Einheit immer wieder neu und schaffen dafür Zeiten und Räume zur Begegnung, zum Austausch, zur Diskussion, zum gemeinsamen Lernen und Beten. 2. Wir agieren als pro-aktiver Impulsgeber für Ortsallian- zen, die mit der EAD verbundenen Werke und Bewegungen. 3. Wir prägen als Dachverband der mit uns verbundenen Personen, Gruppen und Organisationen die Gesellschaft mit, in der wir leben. Damit dies auch künftig, unter den oben beschriebenen Bedingungen einer sich verändernden Gesellschaft fruchtbar und wirksam gelingen kann, wurde danach erarbeitet, wie diese Arbeit künftig neu und anders organisiert werden soll. Die Grundidee: Wir transformieren die Allianz von einer Organisation, die vor allem über ihre verfassten Gremien han- delt, in eine Organisation mit zwei Ebenen: Ein agiles Netz- werk, das schneller, experimentierfreudiger und andockfähi- ger sein kann für Personen, Gruppen und Projekte, die einen oder mehrere unserer Grundaufträge teilen. Und zum ande- ren eine Vereinsebene mit deutlich schlankeren verfassten Gremien und Strukturen, die sich ausschließlich auf solche Aufgaben fokussieren, die für die rechtliche Aufsicht und die Wahrung von Kontinuität wichtig sind. Die Verbindung der beiden Ebenen erfolgt durch zwei hauptamtliche Vorsitzen- de, die die Handlungssicherheit und -geschwindigkeit im Zu- sammenwirken beider Ebenen gewährleisten. Die Netzwerkebene bildet dabei den Kern der inhaltli- chen Arbeit mit hohen Beteiligungs- und niederschwelligen Andockmöglichkeiten: ermöglichend, projektartig, dyna- misch, partizipativ. Koordiniert von einer Netzwerk-Leitung rund um die beiden Vorsitzenden, ist sie die Plattform für gemeinsame Themen, Projekte und Initiativen aus Ortsalli- anzen, Gruppen, Werken, Verbänden oder Einzelpersonen. Alle zwei Jahre sind alle Beteiligten aus dem Netzwerk zu einem EAD-Forum eingeladen, um Inspiration zu tanken, neue Projekte zu verabreden oder gemeinsam an strategi- schen Themen zu arbeiten. Die Vereinsebene stellt das rechtlich notwendige, schlank gehaltene formale Konstrukt für die Arbeit der Evangelischen Allianz dar. Sie besteht aus einem kleinen EAD-Verein mit etwa 15 Mitgliedern, der die Aufsicht über die beiden haupt- amtlichen Vorsitzenden wahrnimmt, das Budget beschließt und den Inhalt der „Marke Evangelische Allianz“ und lang- fristige Positionierungen festlegt. Um die Evangelische Alli- anz auch breit in Politik, Kirche und Gesellschaft zu repräsen- tieren und zu vernetzen, beruft der EAD-Verein einen EAD- Rat ein, dem rund 70 Mitglieder aus Werken, Verbänden, Ortsallianzen angehören. Die beiden hauptamtlichen Vorsitzenden prägen die Themenfelder der Evangelischen Allianz nach innen und außen inhaltlich-theologisch, sie verbinden Netzwerk- und Vereinsebene, organisieren die Arbeit auf der Netzwerkebe- ne und verantworten das operative Geschäft gegenüber dem Verein. 20 EiNS September 2022

GELEBTE ALLIANZ „Eine neue Allianz der Beteiligung“ Die Evangelische Allianz auf dem Weg in die Zukunft: ein Werkstattgespräch Johanna Weddigen (32) ist Geschäftsleiterin von Alpha Deutschland. Freiberuflich ist die Promovendin in Hochschullehre, Forschungs projekten und im Projektcoaching tätig Johanna, Steffen, ihr seid aktiv am Zu - kunftsprozess der Evangelischen Allianz betei- ligt. Wo hattet ihr eure erste Berührung mit Evangelischer Allianz? Weddigen: Gute Frage. Evangelische Allianz war mir immer ein Begriff, ich hatte aber lan- ge keine direkten Berührungspunkte. Wenn Leute über Papiere diskutiert haben, die die Allianz veröffentlicht hat, habe ich das mitbe- kommen. Direkte Berührung habe ich erst beim ZukunftsForum und durch den Zu- kunftsprozess bekommen. Welche Allianz-Papiere haben dich interessiert? Auf jeden Fall eins zur Homosexualität – das wurde überall aufgegriffen. Jetzt im aktuel- len Prozess habe ich Evangelische Allianz als sehr viel offener und vernetzender erlebt als jemals durch ein Papier. Beck: Bei mir waren es drei Stufen. Zuerst in dem Dorf in Württemberg, in dem ich groß- geworden bin. Da gab’s die Allianzgebetswo- che, wo ein „Bruder“ – keine „Schwester“ – immer die Leitung hatte. Da ist man mal hin- gegangen und hat gespürt: Die beten unterschiedlich, auch unterschiedlich lang und akzentuiert. Später habe ich die Allianz nur noch wahrgenommen als Hartmut Steeb, um es einfach zu sagen: Der hat die konserva- tiven Statements gemacht, was „wir“ Evange- likalen so denken, fühlen, glauben. Mir war vom Verstand her klar, dass noch jemand da- hinter sein muss, ich wusste aber nicht, wie die Struktur ist. Und Bad Blankenburg kannte ich auch nicht. 22 EiNS September 2022 Steffen Beck (56) gründete mit seiner Frau Sibylle 2005 die „International Christian Fellowship“ (ICF) Karlsruhe und leitet das ICF-Movement in Deutschland. Seit 2007 ist er ehrenamtlich Vorsitzender der Evangelischen Allianz Karlsruhe Als ICF Karlsruhe sind wir dann in die Alli- anz hinein – und ich war froh, dass „Allianz“ anscheinend ein Gütesiegel ist: Wenn man da dabei ist, dann ist man zumindest bei Evange- likalen keine „Sekte“ mehr. Dann wurde ich zum Vorsitzenden der Evangelischen Allianz Karlsruhe gewählt – und weil Karlsruhe eine große, lebendige Al- lianz ist, sind wir vielleicht ein bisschen „Vor- zeigemodell“ für andere Allianzen. Jedenfalls haben wir uns schon vor dem Allianz-Zu- kunftsprozess gefragt: Wie muss Allianz sein, damit wir die nächste Generation nicht ver- lieren? Unsere Jugendpastoren werden nicht von Struktur begeistert, sondern von „Expe- rience“. Da ist Allianz nicht immer so der „Burner“. Warum seid ihr bei dem Zukunftsprozess betei- ligt? Es scheint euch wichtig zu sein. Weddigen: Die Evangelische Allianz hat sich über die Jahre einen Namen aufgebaut, das finde ich sehr wertvoll. Ich merke das auch in meiner Aufgabe bei Alpha: Die Zusammen- arbeit mit den Allianzen läuft super, weil man da direkt mit Menschen unterwegs sein kann. Gleichzeitig habe ich immer wieder gemerkt: Da könnte noch was anderes gehen. Es braucht Veränderungen, z.B. dass die junge Generation und dass mehr Frauen beteiligt werden. Bei der Anfrage hatte ich das Gefühl: Es soll wirklich Veränderung her. Da sehe ich eine Riesenchance. Evangeli- sche Allianz einfach einzustampfen, nach dem Motto: Es ist alt, das ist nix – das wäre falsch. Da ist zu viel Ressource dahinter. Alles aber einfach weiterlaufen zu lassen – dann hätte es irgendwann keine Kraft mehr. Daher fand ich den Prozess jetzt sehr gut. Ich fand es auch klug, sich Leute von außen heranzuho- len, die nicht mit dem alltäglichen Geschäft zu tun haben; ein guter Misch. Beck: Ich wurde als ICF-Pastor eingeladen und dachte: Offensichtlich wollen die Verant- wortlichen Leute dabeihaben, die nach vorn denken, am Puls der Zeit sind. Und es war be- geisternd zu sehen, dass der Prozess ehrlich gemeint war. Die Gretchenfrage war für mich: Wollen wir Bekenntnisbewegung oder Netz- werk sein? Mich hat es gepackt, als ich ge- merkt habe: Es ist nicht Entweder/Oder, wie sie mit dieser Frage umgehen – das wär auch zu Schwarz/Weiß. Aber es ist gut, dass wir sie stellen. Denn Netzwerk sagt: Wir können zu- sammenbleiben, auch wenn wir im Bekennt- nis ein bisschen breiter werden. Da bin ich wirklich im Herzen Allianzmensch und möch- te meinen Beitrag leisten zum Zusammenhalt der engagierten Gläubigen in Deutschland, dass wir uns als Allianzgemeinde nicht in „die Konservativen“ und „die Progressiven“ spalten lassen. Das hat mich motiviert. Habt ihr das Allianz-ZukunftsForum 2019 wie andere auch als einen Aufbruch, einen Startschuss empfunden? Weddigen: Ich hoffe, dass es ein echter Start- schuss war. Super war die Bereitschaft, einander viel zuzuhören, sich grundsätzlich hinterfragen zu lassen, auch das wertzuschätzen, was gut

GELEBTE ALLIANZ r e f f a h c S l e i n a D : o t o F Aktive Beteiligung war gefragt beim ZukunftsForum in Positionierungen und Abgrenzungen, son- dern vielmehr im Blick behalten, die Einheit zu fördern. Ich glaube, das braucht auch Ge- sellschaft immer mehr: sich nicht voneinan- der abzugrenzen, sondern eine gute Diskus- sionskultur zu fördern, den Blick nicht auf Konflikte zu richten, sondern darauf, was uns vereint. Wenn wir das innerhalb von Evange- lischer Allianz hinkriegen, dann hätte das auch Auswirkung auf die Gesellschaft. Es geht darum, eine Grund-Einheit zu leben, auch Unterschiede auszuhalten und aufeinander zugehen zu können. Ganz konkret haben wir gesagt: Wir müs- sen öffentliche Gesprächsplattformen bie- ten, wo unterschiedliche Menschen zusam- menkommen können und man einen demo- kratischen Prozess „anleiern“ kann. Viel soll im Gespräch und Miteinander-Denken statt- finden, weniger darin, Positionen „rauszu- hauen“. Beck: Das find ich eine der größten Spannun- gen. Ich war jetzt zum ersten Mal bei der Alli- anzkonferenz in Bad Blankenburg. Da gibt es viele konservative, tolle Menschen, die kom- men zur Konferenz mit dem Wunsch, dass ihnen jemand sagt, wie die Welt ist – und sie wieder gestärkt nach Hause gehen können. Viele fromme Menschen sind mit dem Rest der Welt nicht mehr kompatibel, die brau- chen Evangelische Allianz als Bekenntnisbe- wegung und sagen dann zum Reinhardt Schink: Da musst du mal was rausbringen! Was sagt die Allianz zum Thema XYZ? Da muss mal einer Klartext reden! Und Rein- hardt versucht den Menschen dann zu sagen: 24 EiNS September 2022 „Der Auftrag, den wir haben, ist wichtiger als die Nuancen in der Theologie, der Lehre und der Ethik, die wir immer unterschiedlich beantworten werden.“ Steffen Beck Man kann auch standhaft sein – das Thema der Allianzkonferenz –, ohne dabei Hardcore- Positionen zu vertreten. Demgegenüber gibt es andere Christen, die sind in der Welt auch ein bisschen unter- gegangen und haben angefangen, die gute Basis der Evangelischen Allianz zu verlieren. Diese Spannung ist im Moment zum Bersten in der evangelikalen Szene. Und da braucht es schlaue Leitende, die nicht polarisieren. Denn Polarisierung führt nur zur Trennung. Wir müssen es schaffen, die verschiedenen Positionen an einen Tisch zu bringen, dass die Flügel zusammenfinden oder beieinander- bleiben können. Weil der Auftrag, den wir haben, wichtiger ist als die Nuancen in der Theologie, der Lehre und der Ethik, die wir immer unterschiedlich beantworten werden. Was bedeuten die anstehenden Veränderungen aus eurer Sicht für die Evangelische Allianz und das Netzwerk von Christinnen und Christen in Deutschland? Weddigen: Erstmal bedeutet es noch eine Menge Arbeit. Es gilt, nach dem Start jetzt wirklich eine Kulturveränderung anzugehen. Das braucht auch viel Mut, weil eine solche Veränderung auch bedeutet, manche Positio- nen und Posten aufzugeben – um Platz für etwas Neues und neue Ideen zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass aus dem Prozess wirklich ein Beispiel dafür entstehen kann, wie eine alte und segensreiche Organisation sich so verän- dern kann, dass sie auch segensreich bleibt, das auch nach außen spiegelt und den Ein- heits-Aspekt vorlebt. Beck: Ich könnte mir vorstellen, dass künftige Handreichungen oder Arbeitshefte der Evan- gelischen Allianz z.B. sagen: Wir helfen euch, miteinander ins Gespräch zu kommen, trotz unterschiedlicher Positionen; Handreichun- gen, die fragen: Wie können wir aufeinander hören, in einen Dialog kommen? Wie können wir noch besser lieben und wertschätzen? Das wäre ganz anders als eine Positionstheologie, bei der man links und rechts schnell runter- fallen kann. Ich wünschte mir, dass die Chris- tenheit sich nicht in der Mitte spaltet – und könnte mir vorstellen, dass das durch die neue Struktur eines Beteiligungsnetzwerks passiert. Zum Schluss: Wie würdet ihr den Satz vollen- den – „Die EAD und das christliche Netzwerk in Deutschland hat Zukunft, wenn …? Weddigen: … wenn sie die Vielfalt lebt, die der Glaube zu bieten hat und mutig an das rangeht, wo es Veränderung und einen neuen Blick für Einheit braucht. Und wenn sie noch viel mehr Leute mitnimmt. Beck: … wenn es gelingt, in Generationen Allianz zu sein. Es ändert sich automatisch etwas, wenn die nächste Generation mit am Tisch sitzt. Und wenn es gelingt, aus der Alli- anz der Werksvertreter und Generalsekretäre eine Allianz der Beteiligten zu gestalten. Das kann die Heterogenität, die wir noch mehr brauchen, hervorbringen. Vielen Dank für das Gespräch! Interview: Jörg Podworny

IN SACHEN EVANGELISCHE ALLIANZ Der Mountainbike-Athlet Marco Hösel begeisterte das Publikum mit seinem rasanten Können Standhaft Eindrücke von der 126. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg r e h c t t ö B l e i n a D : o t o F Die Allianzkonferenz ist eine Bibelkonferenz. Fünf Tage lang, vom 2. bis 7. August, versammelten sich rund 1.100 Teilnehme- rinnen und Teilnehmer in Bad Blankenburg, um in diesem Jahr in das alttestamentliche Buch Daniel einzutauchen. Viele andere Pro- grammangebote komplettierten den bunten Strauß vielfältiger Mit- mach- und Beteiligungsmöglichkeiten, von Jugend- und Kinderpro- grammen bis hin zu Blutspenden und Aktionen wie „clean the city“. Ekkehart Vetter, der Vorsitzende der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), fasst seine Eindrücke von der 126. Bad Blanken- burger Allianzkonferenz so zusammen: „Hier wird ein Grundanliegen der EAD gelebt, biblische Inhalte relevant für Kopf und Herz der Kon- ferenzgäste werden zu lassen.“ Mit gut 1.100 Teilnehmern war die Allianzkonferenz, nach der Sta- gnation durch Corona-Maßnahmen, in diesem Jahr wieder gut be- sucht. Die Gäste kamen aus allen Bundesländern. Diejenigen, die zum ersten Mal in Bad Blankenburg waren, staunten über die historische Konferenzhalle, in der die zentralen Veranstaltungen stattfanden. Die Halle wurde 1906 von Ernst Modersohn erbaut und zeichnet sich durch eine besondere Architektur ohne Säulen aus. Unter dem Motto „Standhaft“ waren elf Bibelarbeiten und drei Got- tesdienste unterschiedlicher Art zu erleben. Die Allianzjugend lud zum gleichen Thema in die Stadthalle zu „Bibelarbeiten im Freistil“ mit Jan Edler und Jael Binggeli ein. 100 Jugendliche aus 12 Nationen erlebten das Allianz-Jugendcamp-United, das schon eine Woche vor- her begonnen hatte. Bei den Zusammenkünften wurde in fünf Spra- chen übersetzt. Teilnehmer aus der Ukraine hielten das erste Mal eine Bibel in Händen. Die Veranstalter sprechen von 20 Jugendlichen, die sich für ein Leben mit Jesu entschieden. Bei einem Bibellese-Marathon sollte innerhalb der Konferenztage die ganze Bibel fortlaufend durch- gelesen werden. Allerdings reichte die Zeit dafür nicht aus, obwohl Tag und Nacht gelesen wurde. Viele hätten dabei erstaunt entdeckt, was alles in der Bibel steht und wurden neugierig darauf, sagte die Initiato- rin Suse Chmell, der es wichtig war, Interesse an der Bibel zu wecken. „Friedlich-fröhliche Atmosphäre“ „Endlich wieder Konferenz!“, war von vielen Besuchern zu hören. „Für uns steht Gottes Wort an erster Stelle. Gerade in der jetzigen Situation finde ich das besonders wichtig. Dabei zählt das Gemeinsame: moti- vierte Menschen und ein buntes Programm mit Workshops, Vorträ- gen, Diskussionen, Kreativem und mehr“, sagt Heike Seyfert aus Rot- henkirchen im Vogtland. Daniel Schmidt aus Jena war schon als Kind bei der Allianzkonferenz dabei und ist langjähriger Mitarbeiter im Konferenzteam. Er meint: „Die Konferenz ist optimal gelaufen. Wir haben eine fröhlich-friedliche Atmosphäre erlebt. Generationen sind sich begegnet, sowie Menschen aus verschiedenen Ländern und aus ganz Deutschland.“ Christine B. hatte als Jugendliche die Konferenz erlebt und war seither nicht wieder nach Bad Blankenburg gekom- men. Nun ist sie gerade Rentnerin geworden und hat die Konferenz neu entdeckt. „Die steht in Zukunft wieder regelmäßig auf meinem Programm“, ist ihr Fazit. Mit dem Buch Daniel hatten sich die Veranstalter keine leichte Kost vorgenommen. Immer wieder wurde darauf hingewiesen, dass Daniel in einer ähnlichen Zeit lebte wie heute, voller Umbrüche, Neuanfänge und Herausforderungen. Wie es ihm gelang, standhaft im Glauben zu bleiben und doch in einer fremden Kultur zu leben und sich einzu- bringen, davon handelten die Bibelarbeiten. m u a b n e s o R a t t i g r a M : o t o F Die Allianzkonferenz bot ein Programm für alle Generationen 26 EiNS September 2022

TERMINE September 2022 1-.3., Diakonissenmutterhaus Aidlingen + CVJM- Zentrum Waldorfhässlach | Bibelkurs-Angebote | Info: www.dmh.click/bibelkurs 2.-4., Forum Wiedenest, 51702 Bergneustadt | Musiker-Seminar mit Mark & Uta Wieder sprecher | Info: www.wiedenest.de/musiker 4.-9., Brilon (Sauerland) | Männer-Power freizeit | Thema: „Adam – wo bist du?“, Infos: akademiker.smd.org 7.-9., Forum Wiedenest, 51702 Bergneustadt | Wiedenester Tagung UNAUFHALTSAM | Infos: www.wiedenest.de/unaufhaltsam 8.9.-30.10., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Seminar | „Kairos-Kurs“ an 7 Abenden und ein Wochenende| Infos: www.DMGint.de/Kairos 9.-10., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Seminar | „Armut ist ganz anders – Helfen? Ja! Abhängigkeit? Nein!“ | Info: www.DMGint.de/Armut 9.-11., Bad Blankenburg, Fachtagung für Ärzte und Medizinstudierende, Thema: „Geistlich fit bleiben im vollen Alltag“, Infos: acm.smd.org 11., WEC International Eppstein, Tag des offenen Denkmals | Infos: www.wec-international.de 11., Evangelisches Allianzhaus Bad Blanken burg – Konferenzhalle | Tag des offenen Denkmals | Infos: www.allianzhaus.de 18., Remshalden-Geradstetten | DIPM-Jahresfest | Info: www.dipm.de 24., WEC International Eppstein | Gebetstag | Infos: www.wec-international.de 24.-25., Marburg, Fachtagung Juristen, Thema: Recht und Wahrheit, Infos: akademiker.smd.org 25., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Herbstmissionsfest: „So wie wir sind“ | Info und Anmeldung: www.DMGint.de/Hemi 30.-03.10., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Seminar | „Go Equipped – Mit deinem Beruf für Jesus unter- wegs“| Info: www.DMGint.de/GoEquipped Oktober 2022 1.-13., Neustadt a. d. Weinstraße |Künstlerausstellung | Vernissage 01.10. | Info: www.campus-lachen.de 3., Deutschland singt und klingt! | deutschlandweit | Mehr Infos: www.3oktober.org Herzlich willkommen im Evangelischen Allianzhaus! 4.-9. September 12.-16. September 23.-25. September 25.-30. September 16.-20. Oktober 23.-28. Oktober 30.10.-1.11. 7.-11. November Bau -und Handwerkerfreizeit mit Johannes Kunze Bibeltage / „Hoffnung – weiter, als unsere Augen sehen“, mit Margitta Rosenbaum und Niki Schönherr Herbsttagung 2022: Erfahrungen mit Gott(losigkeit) … und wie wir damit umgehen können. mit Jörg Swoboda „Eine feste Burg ist unser Gott“ Studienreise Burgen und Schlösser mit Dorothee Arnrich u.a. Männer-Wander-Tage, mit Christoph Killgus und Ulrich Adt Enkel-Großeltern-Freizeit „Schach dem König!“, Schach lernen und spielen von 8-88, mit Joseph Westermann Christlicher Glaube und Islam, mit Dr. Hanna Josua u.a. Mauergeschichten, mit Albrecht Kaul Weitere Infos: info@allianzhaus.de / www.allianzhaus.de / www.allianzhaus.de/freizeiten/alle-termine 7.-8., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Seminar | „Wenn Mission wehtut – über Leiden, Sicherheit, Angst und Risikobereitschaft“ | Info: www.DMGint.de/Leiden 7.-9., Haus der Stille Christus Lebenszentrum | „Aufblühen“ | Ein Frauenwochenende mit Dipl. Psychologin Tabea Heise und dem Team von „Leipzig glaubt“ | Infos: https://hd-stille.de/events 7.-10., Marburg | SMD-Herbstkonferenz mit Hanna-Maria Schmalenbach und Sydney Witbooi | Infos: heko.smd.org 16., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Missions gottes dienst | Gebetssonntag Asien | Infos: www.DMGint.de/Gebetstreffen 17., Berlin | Marsch für das Leben | Leben behüten – nicht beenden | Infos: www.marsch-fuer-das-leben.de 21.-22., Kitzingen | Netzwerktreffen Freiberufler & Unter nehmer und Leiten & Führen | Infos: akademiker.smd.org 24., Israelkonferenz in Erkrath von und mit Christen an der Seite Israels e.V. | Infos: www.csi-aktuell.de 31., Glauchau | Sachsenlandhalle | Sächsischer Gemeindebibeltag | Info: (0 37 62) 4 21 96 | info@gemeindebibeltag.de November 2022 7.-11., | Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Seminar | „Bibliolog“ | Info: www.DMGint.de/Bibliolog 12., Neustadt a. d. Weinstraße/Frauentag mit Nicola Vollkommer | „Deinem Leben eine Stimme geben" | Infos: www.campus-lachen.de 13., Gebetstag für verfolgte Christen | deutschland- weit | Infos: akref.ead.de/weltweiter-gebetstag 18.-20., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Seminar | „Berufung: Mission?“| Info: www.DMGint.de/ BerufungMission 19., Forum Wiedenest, 51702 Bergneustadt | Wiedenester Männertag mit Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein | infos: wiedenest.de/männertag 20., Buchenauerhof/Sinsheim, DMG | Missionsgottesdienst | Gebetssonntag Afrika | Info: www.DMGint.de/Gebetstreffen 22., Forum Wiedenest, 51702 Bergneustadt | Wiedenester Seelsorgekonferenz mit Dirk & Christa Lüling | Infos: www.wiedenest.de/seelkon 25.-27., Bad Blankenburg, Weltmissionskonferenz | Thema: Verletzliche Mission, mit Jim Harries | Infos: weltweit.smd.org 26., WEC International Eppstein | Gebetstag | www.wec-international.de 28.-4.12., Haus der Stille Christus Lebenszentrum | Thüringer Bibelschule in Zusammenarbeit mit dem TSS e.V. | Thüringer Bibelschule in Zusammenarbeit mit dem TSS e.V. | Infos: https://hd-stille.de/events rJoy damit meine Freude 5. J ‒1 3 8. sie ganz erfüllt a u n a Foto © Nadia Ismail via Flickr CC BY-NC-SA Foto © Nadia Ismail via Flickr CC BY-NC-SA Foto © Nadia Ismail via Flickr CC BY-NC-SA Foto © Nadia Ismail via Flickr CC BY-NC-SA Allianzgebet s w o c h e 2 2 0 8. - 15. Januar Allianzgebetswoche 2023 JOY – «DAMIT MEINE FREUDE SIE GANZ ERFÜLLT» Bitte senden Sie mir kostenlos: Exemplar/e Allianzgebetswochenheft bzw. EiNS-Magazin 04-2022 Exemplar/e A5 Druckvorlagen zur Allianzgebetswoche 2023 Exemplar/e A3 Plakatvorlagen zur Allianzgebetswoche 2023 Coupon bitte einsenden an: Evangelische Allianz Deutschland | Esplanade 5–10a 07422 Bad Blankenburg | Fax: 03 67 41 / 32 12 | versand@ead.de Oder direkt online bestellen unter: www.allianzgebetswoche.de Absender: Name Anschrift PLZ/Ort Tel./Fax E-Mail

KOLUMNE ALLIANZHAUS r e t ü l h c S - r e h c s i F e l e i r b a G , s u a h z n a i l l A s e h c s i l e g n a v E : s o t o F Bei den Aquarell-Freizeiten entstehen kleine Kunstwerke Teilnehmer der Aquarell-Malfreizeit in diesem Jahr Kolumne: Ein Brief aus dem Allianzhaus Eine Verbindung künstlerischen Schaffens mit dem Wort Gottes Zum vielfältigen Repertoire des Evangelischen Allianzhauses Bad Blankenburg gehören auch die Freizeiten und Work- shops für Interessierte mit musikalischen oder gestalteri- schen Fähigkeiten. Ob es der Umgang mit Noten, Texten oder Farben ist: Eine Verbindung des künstlerischen Schaffens mit dem Wort Gottes vereint alle Freizeit-Angebote, bei denen Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung ihre eigene Kreativität entdecken, ausprobieren und weiter entwickeln können. Über viele Jahre immer wieder nachgefragt ist die Aquarellfrei- zeit mit Isolde & Dietmar Roßner aus Hohenstein-Ernstthal. Vom letzten Kurs bekamen wir ein schönes Feedback, über das wir uns als Allianzhaus-Team sehr gefreut haben und das sicher den einen oder anderen darüber nachdenken lässt, es auch selbst mal zu wa- gen, den Pinsel aufs Papier zu führen: „In diesem Jahr 2022 konnte im Mai wieder unsere Aquarell- freizeit im Allianzhaus in Bad Blankenburg stattfinden. Mit ins- gesamt 10 TeilnehmerInnen, 8 Frauen und 2 Männer, waren es schöne und ausgefüllte Tage. Nach einem guten Frühstück starte- ten wir mit einer Andacht in den Tag. Danach gab es einige Er- läuterungen zur Bildgestaltung und den Einsatz von Farbe. Zu- nächst begannen wir mit Naturstudium. Das richtige Sehen ist die Voraussetzung für die Umsetzung auf dem Papier. So brachten wir Stillleben und Blüten nach genauer Beobachtung mit Kohle oder Kreide aufs Papier. Es sind sehr schöne Zeichnungen entstanden, die dann als Voraussetzung für das Malen mit Aquarellfarbe dien- ten. Die Vielfalt der entstandenen Werke ist für alle eine Bereiche- rung und es zeigt sich, dass jeder schon eine eigene Handschrift hat. Das gute Miteinander, der Austausch über die entstandenen Bilder und auch persönliche Gespräche ließen die Freizeit wieder zu einem besonderen Erlebnis werden. Am Abend schauten wir uns einen Film über das Leben und Werk Marc Chagalls an. Den Abschluss bildete eine Ausstellung unserer Bilder für alle Gäste im Hause. Wir bedanken uns herzlich für die Gastfreundschaft und kommen gern wieder!“ Sichtbare Handschrift Das gute Miteinander ließ mich bei der Künstlerin nachfragen, wie alles begann. Schließlich ist an einigen Orten hier im Evangelischen Allianzhaus die Handschrift von Isolde Roßner zu erkennen. Dazu verriet sie mir, dass die Gnadauer Studenten- und Akade- mikerarbeit in der DDR ihr Leben und ihren Glauben nachhaltig geprägt hat und ihr erster Kontakt nach Bad Blankenburg bereits im Jahr 1969 war: Über Kontakte zur Familie Reinhard Holmer ent- stand die erste Arbeit im Evangelischen Allianzhaus im Haus Treue. Isolde Roßner erinnert sich: „Es war nicht ganz einfach, alle theo- logischen Gesichtspunkte der Allianzmitglieder in einer Grafik zu vereinen. Der umfangreichste Auftrag im Allianzhaus war wohl die Beteiligung an der Neugestaltung des Neubauprojektes in den Jah- ren 2009/10. Im Eingangsbereich, in der Cafeteria und im An- dachtsraum im Obergeschoss des Hauses durfte ich das Erschei- nungsbild mitprägen.“ Die wunderschönen sakralen Glasfenster- gestaltungen und Metallgrafiken erfreuen seitdem immer wieder Besucher und Gäste. 2011 entstand dann auf das liebevolle Drängen des damaligen Al- lianzhaus-Direktors Reinhard Holmer hin das Angebot der Aquarell- Freizeit, das inzwischen mehr als zehn Jahre durchgeführt wird. Die Rüstzeit und das Andachtsprogramm sind die beiden Elemente, die das künstlerische Schaffen mit dem Wort Gottes verbinden. In Dankbarkeit schaut Isolde Roßner auf ihr Schaffen – und zi- tiert aus der Apostelgeschichte: „Dennoch achte ich mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes“ (Apg. 20,24). Herzlich, Ihre Gabriele Fischer-Schlüter Die Leiterin des Evangelischen Allianzhauses berichtet im EiNS-Magazin regelmäßig über das aktuelle Geschehen in Bad Blankenburg. (Info: www.allianzhaus.de) 30 EiNS September 2022

ALLIANZ NACHRICHTEN Digitales Tora-Projekt des „Keren Hayesod“: Evangelische Allianz ist Partner Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) ist Projektpartner des Keren Hayesod (Vereinigte Israel Aktion e.V.) mit dem Ziel, das neue digitale Tora-Projekt nach Kräften zu unterstützen. Ekkehart Vetter, Vorsitzender der EAD, erklärte in einem kurzen Videoclip die Initiative und die Möglichkeit, hierbei mitzuwirken. Neben der EAD sind die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem, der Landesverband der Jüdischen Gemeinden Niedersachsen und der Beauftragte der Bundesregierung für jüdi- sches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus weitere Partner. EAD-Generalsekretär Dr. Reinhardt Schink sagte zum Projekt: „Auf www.tora-rolle.de kann sich jeder beteiligen. Gemeinsam erstellen wir eine Tora-Rolle – Buchstabe für Buchstabe. Wer mitmachen möchte, kann aus den fünf Büchern der Heiligen Schrift die Buchstaben, Sätze oder Verse auswählen, die ihm ganz besonders am Herzen liegen.“ Ab einer Spende von 5 Euro werde man Pate eines Teils des hebräischen Textes und gibt den Auftrag, diesen auf einer koscheren Pergamentrolle niederzuschreiben, erklärte Schink. Diese werde dann am 9. November 2022 einem Seniorenheim in Israel übergeben. Nebenbei lerne man bei der Aktion auch noch etwas über die hebräische Sprache und den jüdischen Glauben. Jede Spen- de wirke mehrfach und sei „ein Zeichen für das, was wirklich zählt: Unser Engagement gegen Hass und Antisemitismus und unsere Hilfe für die, die sie am dringendsten benötigen“. Mit dem Geld sollen zwei humanitäre Projekte unterstützt werden: Es wird weiteren jü- disch-ukrainischen Familien die Ausreise nach Israel sowie Überlebenden des Holocaust ein Altern in Würde ermöglichen. Mitbeten beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen Der Einsatz für Religionsfreiheit und hier besonders das Gebet für die Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, ist ein wichtiges Anliegen der Evan- gelischen Allianz. Die Verantwortlichen des EAD-Ar- beitskreises Religionsfreiheit rufen darum alle christ- lichen Gemeinden dazu auf, einen Sonntag im Jahr einen Gottesdienst im Gedenken an die verfolgten Mitchristen und im Gebet für weltweite Religionsfrei- heit zu gestalten. Am Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen (in diesem Jahr am 13. November) nehmen Christen und Gemeinden aus über 100 Ländern auf allen Kontinen- ten teil, in „freien“ Ländern ebenso wie in den betrof- fenen Ländern selbst. Sollte kein Gottesdienst zur Ver- fügung stehen, regen die Verantwortlichen an, andere Veranstaltungen in der Woche diesem Thema zu wid- men. Einige Gemeinden stellen sogar alle Veranstaltungen einer Woche (etwa Jugend- kreise, Hauskreise und Bibelstunden) unter dieses Thema. Die Materialien erscheinen jeweils (gemeinsam mit dem Gebetsheft „Monatliches Al- lianzgebet“) in der Ausgabe für das dritte Quartal eines jeden Jahres, werden online auf den Seiten der Gebetsbewegung zur Verfügung gestellt und sind auch zum Download verfügbar (das Material kann bestellt werden unter: www.ead.de/material/). Das Magazin der Evangelischen Allianz in Deutschland Impressum EiNS – Das Magazin der Evangelischen Allianz Deutschland Herausgeber: Deutsche Evangelische Allianz Evangelisches Allianzhaus Esplanade 5–10a 07422 Bad Blankenburg Tel. (0367 41) 24 24, Fax (03 67 41) 32 12 eMail: info@ead.de, www.ead.de Vorsitzender: Ekkehart Vetter Generalsekretär: Dr. Reinhardt Schink Weitere Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes: Dr. Jörg Dechert, Michael Eggert, Ansgar Hörsting, Daniela Knauz, Frank Spatz, Prof. Dr. Wolfgang Stock, Andreas Wenzel, Siegfried Winkler Weitere Mitglieder des Hauptvorstandes: Richard Aidoo, Ralf Albrecht, Frank Bauer, Wolfgang Büsing, Dr. Heinrich Derksen, Dr. Michael Diener, Christopher Dehn, Dr. Joachim Drechsel, Peter Dück, Ulrich Eggers, Astrid Eichler, Yassir Eric, Regina Gaßmann, Daniel Gruber, Frank Heinrich, Reinhard Holmer, Karsten Hütt- mann, Christoph Irion, Johannes Justus, Steffen Kern, Andreas Klotz, Tobias Köhler, Monika Kuschmierz, Stefanie Linner, Konstantin Mascher, Dr. Johann Matthies, Christian Meischner, Andrea Meyerhoff, Johannes Möller, Matthias Pankau, Dr. Constanze Pfund, Wladimir Pikman, Alfred Preuß, Dr. Christoph Raedel, Alexander Rockstroh, Klaus Ulrich Ruof, Maike Sachs, Prof. Dr. Christine Schirrmacher, Johannes Schmidt, Simon Schuh, Reinhard Spincke, Joachim Stängle, Reinhard Stee- ger, Christoph Stiba, Frieder Trommer, Thomas Weigel, Peter Wenz, Gaby Wentland, Prof. Dr. Dr. Roland Werner, Matthias C. Wolff, Karl-Heinz Zimmer Geld- und Sachspenden können bis zur Höhe von 20% vom steuerpflichtigen Einkommen abgesetzt werden. Entsprechende Bescheinigungen werden Ihnen unaufgefordert zugesandt. Spendenkonto: Bankverbindung Evangelische Bank eG IBAN: DE87 5206 0410 0000 4168 00 BIC: GENODEF1EK1 Das Magazin wird gegen Spende abgegeben bzw. der Bezugspreis ist im Netzwerkbeitrag enthalten (Einzelpreis: EUR 3,–). 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