Gottes Barmherzigkeit und Fürsorge

Kolumne: Ein Brief aus dem Allianzhaus

Dass das Evangelische Allianzhaus als Gästehaus und Konferenzzentrum pandemiebedingt auf hohe wirtschaftliche Verluste zurückblickt, will ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser nicht ausführlich beschreiben. Denn es gab wohl kaum jemanden im Land, der nicht durch die vielen Veränderungen, mit denen wir seit Frühjahr 2020 umgehen lernen mussten, auf irgendeine Weise Verlust erlebt hat. Herausforderungen, Schwierigkeiten und Nöte sind sicher nicht einfach schönzureden oder wegzudiskutieren; auch weglaufen hilft nicht. Nur leider neigen wir ganz menschlich viel öfter dazu, auf das zu blicken, was wir verloren haben oder was uns fehlt – statt auf das zu schauen, was wir haben und uns zur Verfügung steht. Ich lade Sie ein, sich mit uns im Evangelischen Allianzhaus darüber zu freuen, was wir gewonnen haben. Gern bezeugen wir damit, dass Gottes Barmherzigkeit und Fürsorge auch oder gerade in Krisenzeiten erlebbar ist.Die morgendliche Andacht für Gäste und Mitarbeiter gehört zur guten Tradition unseres Hauses. Neben dem biblischen Impuls gilt es, Gott Lob, Ehre und Dank zu bringen. Ganz wichtig ist, dass wir unseren Herrn täglich darum bitten, dass er uns gute Gedanken für alle anstehenden Aufgaben gibt, damit wir brauchbar werden, dem Auftrag des Evangelischen Allianzhauses gerecht zu werden, um für Bad Blankenburg und die Menschen, die zu uns kommen, ein Segen zu sein.

Mit Zuversicht im Gästehaus ohne Gäste
Wochen- und monatelang ein Gästehaus ohne Gäste zu haben – das kann traurig machen. Doch haben wir uns nicht mit Traurigkeit aufgehalten, sondern die zur Verfügung stehende Zeit genutzt für Aufgaben, die im regulären Betrieb auf der Strecke bleiben. Aufräumen, Reinigen, Umstrukturieren: Es hat uns geholfen, die täglichen Abläufe zu überdenken und dabei ist auch das Team zusammengewachsen.Neue Ideen, unseren Gästen neben den geistlichen Freizeitangeboten auch Urlaub in Thüringen zu empfehlen, führten dazu, dass unser Internetauftritt neugestaltet wurde und an Schönheit gewonnen hat. Die digitale Weiterentwicklung in unserem Haus mit moderner Tagungstechnik führte nicht nur zur Allianzkonferenz im „Hybridformat“, sondern ermöglicht nun auch die professionelle Durchführung von Audio- und Video-Konferenzen. So „tagen“ Menschen im Evangelischen Allianzhaus miteinander – und sparen dabei Reisekosten. Das schont manche Haushaltskasse. Mit Zuversicht, Ideenvielfalt und Kreativität dürfen wir immer wieder Gottes Segen erfahren. Viel mehr noch erleben wir, dass die Fürsorge und Barmherzigkeit unseres Herrn nie zu spät und immer zur rechten Zeit kommt. So sind wir froh über die personelle Verstärkung. Seit einigen Wochen ist Sven Gonska (48) aus Weimar Leiter der Hauswirtschaft in unserem Betrieb. Als Küchenmeister bringt er Fachkompetenz sowie Serviceorientierung aus Hotel- und Gastgewerbe mit. Mit seinen Berufserfahrungen im Gastronomiegroßhandel und in der Versicherungswirtschaft ist ihm der Umgang mit Zahlen vertraut. Betriebswirtschaftlich, besonders aber auch in geistlicher Hinsicht, ist Sven Gonska mit baptistischer Glaubensheimat ein Gewinn für unser Allianzhausteam. Ja, wir haben allen Grund, zuversichtlich zu sein! Darum wünsche ich Ihnen: Zuversicht im Glauben an den Herrn, der zusagt, alles in seiner Hand zu haben, und Zuversicht durch Begegnungen mit Menschen, die Ihnen mit Barmherzigkeit begegnen, weil sie sich selbst durch die Barmherzigkeit Gottes beschenkt wissen.

 

Gabriele Fischer-Schlüter