Fremd sein

Gebetsveranstaltung für Kinder

Einleitung

Eine Raumecke ist als Basar gestaltet, mit Tomatendosen, Zwiebeln, haltbaren Lebensmitteln. Aufgabe: Kauft eine Packung Reis oder zwei Zwiebeln! Die Verkäufer sprechen kein Deutsch. Verständigung und Bezahlung erfolgt durch Zeichen, pantomimisch oder mittels Steinen.

Plenum

Heute geht es um „Fremd sein“. Das ist manchmal nicht leicht (siehe eben im Basar). Bevor ich eine Geschichte dazu erzähle, singen wir (Vorschläge: Hallelu, hallelu, … / Lasst uns miteinander singen, beten, loben den Herrn / Er hält die ganze Welt).

Gebet.
Biblische Geschichte: Daniel 1

Daniel 1,1-6 erzählen; Schwerpunkt: Verlust der Heimat. Mit den Kindern überlegen: Wie fühlt man sich, wenn man irgendwo fremd ist (nicht dazugehören, allein, Angst, etwas falsch zu machen, Sprache fremd)?

Daniel und seine Freunde mussten viel lernen: Sie erhielten neue Namen. Daniel hieß jetzt Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischael Meschach und Asarja Abed-Nego. War vorher der Name Gottes in ihrem Namen enthalten (el und ja), so wiesen die neuen Namen nun auf die Götter der Babylonier hin! Sie mussten eine fremde Sprache lernen, sich an eine andere Kultur und Lebensweise gewöhnen. Ein Problem zu Beginn: Der König hatte befohlen, die jungen Gefangenen sollten das Gleiche essen und trinken wie er selbst. Gott hatte aber den Juden bestimmte Speisegebote gegeben (z.B. kein Schweinefleisch essen). Daniel wollte Gottes Gebote einhalten, keinen Wein trinken und keine Speisen essen, die babylonischen Göttern geweiht worden waren. Er bat den obersten Hofbeamten, auf dieses Essen verzichten zu dürfen.

Daniel 1,9-17 (vorlesen oder wörtlich erzählen). Am Ende der 3-jährigen Ausbildung rief König Nebukadnezar die jungen Israeliten zu sich, um sie zu prüfen. Er merkte: Daniel und seine Freunde waren klü- ger als alle anderen, auch klüger als seine Gelehrten. Deshalb ernannte er die Vier zu seinen Beratern. Gott hatte ihren Gehorsam belohnt.

Gebets-Stationen zur Vertiefung

Missionarskinder: Ein Missionarskind begleitet seine Eltern in deren Missionsland. Dort fühlt es sich fremd und muss sich an die andere Lebensweise gewöhnen. Nach Jahren, wenn es Freunde gewonnen hat und sich zuhause fühlt, kehrt die Familie ins Ursprungsland zurück, mal für Monate, manchmal für immer. Inzwischen ist dieses Land fremd geworden; das Missionarskind muss sich hier neu einleben. Für eine Ausbildung kommen Missionarskinder oft auch ohne Eltern und Geschwister nach Europa, leben bei Verwandten oder Freunden.

Betet, dass …

  • Missionarskinder echte Freunde und gute Gemeinden finden
  • sie nicht so sehr unter Abschieden leiden
  • sie in der Schule trotz Wechsel klar kommen
  • sie wissen, dass Jesus sie liebt und bei ihnen ist 
  • (Info, Kontakt zu Missionarsfamilien bei: Cornelia Hablützel, chabluetzel@DMGint.de; oder Infos über MK-Care.org)

Fremde Kinder in Europa: Betet für Kinder, die nach Europa kommen und sich fremd fühlen! Z.B. Kosai (Name geändert): Der Junge aus Syrien musste mit seiner Familie vor dem Krieg fliehen. Er konnte nicht viel mitnehmen, musste seine Freunde dort lassen. Die Sprache ist schwierig: Kosai versteht nicht alles, seine Eltern noch weniger. Manchmal fühlt er sich für seine Eltern verantwortlich, will übersetzen. Herausfordernd! Kosai hat Probleme in der Schule, prügelt sich mit anderen Jungs. Er hat in seinem Leben viel Gewalt gesehen! Denkt er, er wird akzeptiert, wenn er stark ist? Lässt er sich schnell provozieren, weil er überfordert ist? Auf jeden Fall braucht Kosai Gebet. Und er braucht Jesus! – Schreibt die Namen von Flüchtlings- oder Migrantenkindern, die ihr kennt, auf das Blatt Papier. Betet für sie!

„Dank-Stelle“

Schreib auf einen Zettel, wofür du Gott dankst (z.B. „Danke für mein Zuhause“). Dann heftest du den Zettel an die Tafel. „Briefkasten Gottes“: Wenn du dein Leben Jesus anvertraut hast, fühlst du dich vielleicht auch „fremd“, irgendwie anders. Du willst Jesus Freude machen und deshalb nicht streiten, nicht schlecht über andere reden, nicht neidisch sein auf die Freundin ... Aber es kann passieren, dass man etwas Böses macht, weil man dazugehören will. Oder man erzählt nicht vom eigenen Glauben, weil man nicht ausgelacht werden möchte. – An dieser Station kannst du Gott um Hilfe bitten: Schreib deine Bitte auf und steck sie in den Briefkasten!

Bastelstation

Lesezeichen. Ein Stück Tonpapier falten, die Schablone eines Fußabdrucks an die Faltkante anlegen und nachzeichnen. So ausschneiden, dass die Fußabdrücke an der Faltkante zusammenbleiben. Auf einen Fußabdruck ein Bibelwort schreiben: „Jesus sagt: Ich bin bei euch alle Tage“ (Matthäus 28,20). Auf den anderen Fußabdruck schreibst du den Namen eines Kindes, für das du beten willst (Alternative: Freundschaftsbändchen knüpfen).

Im Plenum

Gemeinsame Spiele (Reise nach Jerusalem)/ Ich packe meinen Koffer … Ich gehe drei Jahre fort und nehme mit …). Gemeinsame Lieder (Sei ein lebend’ger Fisch / Eins, zwei, der Herr ist treu …).

Segensgebet.

Cornelia Hablützel, Missionsgemeinschaft DMG, Sinsheim