13.05.2020
Evangelische Allianz Krefeld gegen öffentlichen Muezzin-Ruf
Die Evangelische Allianz Krefeld hat sich in einer Stellungnahme gegen die Genehmigung des öffentlichen Muezzin-Rufs in der Stadt ausgesprochen. Die Stadtverwaltung hatte Mitte April den Moscheegemeinden gestattet, den islamischen Gebetsruf täglich um 19 Uhr per Lautsprecher im Freien zu übertragen. Die Erlaubnis galt zunächst befristet für die Zeit, in der Kirchen, Moscheen und Synagogen wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben müssen – als ein Zeichen der Toleranz und der Empathie, erklärte Stadtsprecher Dirk Senger. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit den beiden großen Kirchen und der jüdischen Gemeinde in Krefeld getroffen worden. Nach der vorübergehenden Genehmigung des Muezzin-Rufs wurden von der lokalen FDP Forderungen laut, dies auch nach den Lockerungen dauerhaft zu zulassen. In ihrer Stellungnahme erklärte die Evangelische Allianz, beim Muezzin-Ruf handele es sich nicht nur um einen Gebetsaufruf, sondern „um eine Proklamation muslimischen Glaubens in der Öffentlichkeit“. Dabei würden die Aussagen verkündet: „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allah“, „Ich bezeuge, dass Mo-hammed Allahs Gesandter ist“ und „Es gibt keine Gottheit außer Allah“. Dadurch werde der alleinige Anspruch Allahs vermittelt. Darüber hinaus werde Jesus Christus öffentlich unter den Prophe-Evangelische Allianz Krefeld gegen öffentlichen Muezzin-Ruften Mohammed gestellt und somit herabgewürdigt. Der Muezzin-Ruf sei deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Glockenläuten christ-licher Kirchen, das neutral zum Gebet einlade, ohne ein „Ärgernis für Andersgläubige“ zu enthalten. Die Stellungnahme fragt zudem: „Was wird geschehen, wenn Christen per Lautsprecher in islamisch geprägten Straßen ausrufen: Jesus ist Gottes Sohn. Er ist an Kar-freitag gekreuzigt worden und vom Tod auferstanden. Jetzt thront er im Himmel an Gottes rechter Seite?“