Ausgabe 4/2024
Liebe EiNS-Leserinnen und Leser,
ich freue mich sehr über das Thema der aktuellen Allianzgebetswoche: Hoffnung. Nicht nur, weil es immer erbaulich ist, sich mit Hoffnung auseinanderzusetzen, sondern weil es zu den Kernaufträgen an uns Christen gehört. Wie sonst sollen wir Salz und Licht der Welt sein, wenn unser Glaube nicht auf eine feste Hoffnung gegründet ist?
Manchmal frage ich mich, was Gott sich dabei wohl gedacht hat, uns Menschen auszuwählen, um seine Wahrheit in die Welt zu tragen. Wenn ich mich selbst anschaue und meine Unzulänglichkeiten, erscheint es mir so viel effektiver, wenn Gott das alles selbst machen würde. Wir machen Fehler über Fehler, zerstören, verletzen und enttäuschen. Und unser himmlischer König ist dafür nicht blind. Doch sein Blick auf uns offenbart eine Sichtweise, die letztlich die Quelle aller Hoffnung ist. Es war nie unser Auftrag, aus eigener Kraft Gutes hervorzubringen. Gutes entsteht in Gemeinschaft mit unserem Schöpfer.
Echte Orientierung
Oft wird die Bibel nur als ein Buch der Ermahnungen wahrgenommen. Dabei ist sie voller Ermutigung und Hoffnung. Gott spricht darin immer wieder die Einladung zur Gemeinschaft mit ihm - dem König der Könige, dem Schöpfer des Universums - aus. Dann müssen wir uns fragen: Worauf schauen wir und womit füllen wir unsere Gedanken? Mit unserer Unzulänglichkeit oder mit Gottes Fülle? Mit unseren Fehlern oder mit Gottes Fähigkeit, unsere Schwäche in etwas Gutes zu verwandeln?
Paulus gibt auf diese Fragen eine eindeutige Antwort: „Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen." (Philipper 4,8 I HFA)
Wir dürfen und sollen uns mit der Hoffnung im Hier und Jetzt auseinandersetzen, nicht nur mit dem Gedanken, dass irgendwann alles gut wird. Um Hoffnung leben und weitergeben zu können, müssen wir auf unsere Augen achten. Sie sollen nicht durch die Sorgen und Herausforderungen der Welt getrübt werden.
Wenn wir den falschen Fokus haben, laufen wir Gefahr, einen geistlichen „grauen Star" zu entwickeln.
Oder wie Jesus es ausdrückt: Wir stellen unser Licht unter den Scheffel oder verlieren unsere Fähigkeit zu würzen. Gerade dann, wenn die Dinge anders laufen als geplant, sind wir dazu aufgefordert, Hoffnung zu leben. Ohne hoffnungsvolles Handeln bleibt die Bibel ein einfaches Buch und der Glaube bestenfalls eine Philosophie für positives Denken.
Doch wenn wir uns mit dem lebendigen Gott auseinandersetzen, wenn wir uns seiner Gegenwart aussetzen, ihm in unserem Leben Priorität geben, dann wird in uns die Hoffnung wachsen und erstarken. Sie wird wundervolle Früchte tragen wie zum Beispiel Frieden, Geduld, Sanftmut. Sie wird der Duft sein, den wir einatmen, und der Atem, der unsere Worte in die Welt trägt.
In diesem Jahr freue ich mich besonders auf das neue Format der Hoffnungsfestivals von proChrist. Gemeinden werden dabei unterstützt, solche Festivals selbst zu veranstalten. Beispielhaft soll Hoffnung nicht nur praktisch gelebt, sondern auch zur Hoffnungsgemeinschaft eingeladen werden. Sie bieten wunderschöne Möglichkeiten, um sich über die Hoffnung der Menschheit auszutauschen und ganz im Sinne der Allianzgebetswoche hoffnungsvolle Gemeinschaft zu leben. Einen hoffnungsgetränkten Start in das neue Jahr und eine gesegnete Gebetswoche wünscht Ihnen und Euch
Ihr
Frank Heinrich
Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland
Begleitheft zur Allianzgebetswoche 2025
Das EiNS-Magazin 4-2024 zur AGW
mit Bibeltexten, Andachten & Impulsen
(Hier geht es zur Gebetsbroschüre der Schweizerischen Evangelischen Allianz)
Powerpoint-Vorlagen AGW 2025 zum Download unter www.t1p.de/agw25