Noomi - Beziehung schafft Heimat in der Fremde
Gebet für Frauen
Bibeltext
Rut 1
Impuls
Ob Noomi gern mit Mann und Kindern ausgewandert ist? Sicher war die Familie voller Hoffnung, sonst hätte sie ihre Heimat nicht aufgegeben. Aber dann verliert Noomi in der Fremde erst ihren Partner und zehn Jahre später auch ihre Söhne. Eine persönliche Katastrophe! Alle Hoffnungen: zunichte. Als Fremde im Ausland ist sie doppelt allein. Doch sie igelt sich nicht in Bitterkeit ein, bleibt in guter Verbindung mit ihren Schwiegertöchtern.
Und ihre Beziehung zu Gott ist der feste Grund, der bleibt. Sie nimmt auch die enormen Verluste aus Gottes Hand (Vers 20). Sie hat Grund zu klagen. Aber das bestimmt nicht die Beziehung zu den Schwiegertöchtern und ihrer Umwelt. Sonst wären Orpa und Rut sicher nicht bei ihr geblieben. Menschen, die sich in ihrer Not nur noch um sich selbst drehen, schließen sich selbst aus der Gemeinschaft aus. Aber diese drei Frauen sind sich im Leid besonders nahe gekommen. Noomi bindet die jungen Frauen nicht an sich, sondern drängt sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie macht die Schwiegertöchter nicht für ihr Auskommen verantwortlich, sondern stellt sie frei. Für Rut ist die Schwiegermutter so wichtig, dass sie ihre Heimat aufgibt und den Glauben von Noomi annimmt (V.16). Es geht nicht alles glatt. Aber am Ende bekommt Noomi das, was ihr ein Leben lang versagt blieb: den Enkelsohn, der sie tröstet (Rut 4,15). Die Nachbarn finden, so eine Schwiegertochter ist mehr wert als sieben Söhne und rufen zum Lob Gottes auf. Noomi wird die Erziehung des Enkelkindes anvertraut (Rut 4,16). In der Fremde und im Leid ist eine tiefe Verbindung zwischen Noomi und Rut gewachsen. Schwiegermütter haben keinen guten Ruf. Noomi zeigt, wie eine solche Beziehung gelingen kann.
Familiäre Bindung und ein gutes Miteinander sind Grundlage dieser Geschichte. Noomi hat zwar mit ihrem Mann die Heimat verlassen, doch den Glauben an den Gott ihres Volkes hat sie nicht aufgegeben. Darin findet sie Halt, auch im Leid. Das trägt sie und befähigt sie, menschliche Beziehungen zu bauen, ohne zu klammern. Als gestandene Persönlichkeit sorgt sie für Rut, obwohl sie selbst leidet. Sie kann loslassen und macht dadurch eine wertvolle Beziehung zu der jungen Frau möglich. Noomi ist Schwiegermutter und auch geistliche Mutter für Rut. Sie lehrt sie, im Glauben an den Gott Israels zu leben. Gemeinsam finden sie einen neuen Anfang in der alten Heimat. Gott schenkt Zukunft für die ganze Familie.
Das Buch Rut ist eine berührende Geschichte und Vorbild für eine gelungene Frauenbeziehung, die in der Fremde beginnt und im Segen endet. In der Beziehung zu Gott und in der Beziehung zu Rut erlebt Noomi, wie aus der Fremde Heimat wird.
Margitta Rosenbaum, Reisereferentin der Arbeitsgemeinschaft Biblische Frauenarbeit innerhalb der DEA (www.abf-online.de)
Gesprächsimpulse
- Wie erleben wir Beziehungen in Familie? Warum haben Schwiegermütter einen schlechten Ruf? Wo erleben wir Positives? Welche Prioritäten setzen wir?
- Wie leben wir als Christinnen in einer unchristlichen Welt? Wo erfahren wir Fremdheit? Wie gehen wir damit um?
- Was bedeuten mir Freundschaften? Wie kann ich dadurch geistlich wachsen? Wie kann ich für eine andere Frau Freundin und geistliche Begleitung sein? Habe ich eine „geistliche Mutter“?
- Was können wir von Noomi für Beziehungen lernen?
1. Sie bleibt in der Fremde selbstverständlich und treu in ihrem Glauben (V.6)
2. Sie nimmt ihre Lebensgeschichte aus Gottes Hand (V.20)
3. Sie lebt ihren Glauben so ansteckend, dass die Schwiegertöchter ihn teilen (V.16)
4. Sie gibt ihre Schwiegertöchter frei (für eine neue Ehe) (V.8)
5. Sie teilt den Segen in einer Gemeinschaft (4,14f)
Beten
Gebetsschwerpunkt
Halt finden in der Beziehung zu Gott und zu Menschen
Anbetung und Dank
- Wo wir Fremdheit spüren, ist Gott schon da!
- Wenn alles sich ändert: Gott bleibt der Gleiche, auch wenn für mich alles fremd und neu ist.
- Danke: Dass wir bei Gott zuhause sein können (Psalm 71,3). Dass Gott meine Klagen aushält. Dass ich bei ihm sicher bin. Für Menschen, die mich im Glauben weiter gebracht haben.
Beugung
- Wir sehen oft nicht, wie nahe Gott uns ist
- Wir bleiben im eigenen Leid stecken
- Wir pflegen und suchen die tragende Gemeinschaft nicht
- In Beziehungen lassen wir keinen Raum für Gott
- Wir brauchen Vergebung, damit Beziehungen gelingen
Bitte für …
- geistliche Mütter
- gute Beziehungen in Familien und zwischen Frauen
- Beziehungen, die uns im Glauben wachsen lassen
- für Gruppen und Kreise, in denen Frauen sich gegenseitig im Christsein stärken
- lebendige Frauenarbeiten innerhalb der Allianz-Gemeinden vor Ort
- (um) den klaren Blick für das, was wirklich trägt
- (um) Mut, bei Gott zu bleiben, auch wenn das Umfeld ihn nicht kennt oder ablehnt
Gestaltungsvorschlag
Auf der Bühne stehen zwei Lichtstrahler, die zunächst von Spiegeln zugedeckt werden. Es wird deutlich: Spiegel, sie sich nur dem Licht zuwenden, verdecken das Licht und machen es dunkler. Im Lauf des Abends werden die Spiegel so zum Raum hingedreht, dass sie das Licht des Strahlers nicht verdecken, sondern in den Raum hineinspiegeln. So wird deutlich: Wenn wir uns Gott und der Welt zuwenden, dann reflektieren wir sein Licht, und es wird hell.
Lied-Vorschläge
- GL 271 Groß ist dein Name
- GL 158 Vater mach uns eins
- GL 207 Gut, dass wir einander haben
- GL 216 Wir sind hier zusammen in Jesu Namen
- GL 733 Komm, Herr, segne uns
Spendenprojekte des Tages
Religionsfreiheit, Menschenrechte, verfolgte Christen
Die Not verfolgter Christen schreit zum Himmel. Mit dem Arbeitskreis „Religionsfreiheit, Menschenrechte, verfolgte Christen“ versuchen wir, wo immer möglich, Einfluss zu nehmen, für die Verfolgten einzutreten. Das beginnt mit dem Zusammentragen von Informationen und endet nicht mit den Gebetsanliegen, die wir für jeden Tag eines Jahres zusammenstellen und veröffentlichen, im Internet und per Newsletter. Wenigstens beten und informieren können wir; manchmal auch intervenieren. Auch bereiten wir den jährlichen Gebetstag für verfolgte Christen vor.