Einander in Liebe ertragen

MITTWOCH, 16. JANUAR 2019

Der Bibeltext zum Tag

Epheser 4,25-32 / Neues Leben Übersetzung

Hört auf zu lügen und sagt einander die Wahrheit, weil wir alle zusammengehören. Sündigt nicht, wenn ihr zornig seid, und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. Gebt dem Teufel keine Möglichkeit, durch den Zorn Macht über euch zu gewinnen! Wer ein Dieb ist, soll aufhören zu stehlen. Er soll seine Hände zu ehrlicher Arbeit gebrauchen und dann anderen, die in Not sind, großzügig geben. Verzichtet auf schlechtes Gerede, sondern was ihr redet, soll für andere gut und aufbauend sein, damit sie im Glauben ermutigt werden. Achtet darauf, den Heiligen Geist nicht durch euer Verhalten zu betrüben. Denkt vielmehr daran, dass ihr sein Siegel tragt und dadurch die Gewissheit habt, dass der Tag der Erlösung kommen wird. Befreit euch von Bitterkeit und Wut, von Ärger, harten Worten und übler Nachrede sowie jeder Art von Bosheit. Seid stattdessen freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

Impuls

Was ist denn in dieser Gemeinde los? Lüge, Zorn, Diebstahl, üble Nachrede, Bitterkeit und Bosheit sind so verbreitet, dass Paulus Klartext mit den Geschwistern reden muss. Immerhin, die Christen in Ephesus werden wohl kaum an geistlichem Hochmut gelitten haben – wer so tief im Sumpf der Sünde steckt, hält sich selten für etwas Besseres. Und so appelliert Paulus denn auch an die Gnade: Vergebt euch gegenseitig, wie Gott euch vergeben hat! Es gibt nichts, was Gott nicht vergeben kann. Und es gibt niemanden, der Gottes Vergebung nicht nötig hätte. Das wird hier mehr als deutlich.
Mögen wir uns auch wünschen, dass in einer Gemeinde nur perfekte Menschen leben. Aber so war es damals nicht, und so ist es heute nicht. In der Gemeinde gilt wie in der Familie: Seine Geschwister kann man sich nicht aussuchen. Manchmal bleibt buchstäblich nur, dass wir „einander in Liebe ertragen“. Wie kann das gelingen? Ein Blick ins eigene Herz ist der Schlüssel. Es macht barmherzig, wenn ich weiß, dass ich selber zu allem, was ich anderen vorwerfe, auch fähig bin, und dass es allein Gottes Gnade ist, die mich bewahrt. Gemeinde ist immer Gemeinde von begnadigten Sündern. Aber wäre es „billige Gnade“ (Dietrich Bonhoeffer), daraus ein „Weiter so“ abzuleiten. Paulus ermahnt in aller Deutlichkeit: Wer in der Sünde bleibt, der betrübt den Heiligen Geist. Hört auf zu lügen, fangt an zu arbeiten, lasst das Lästern! Erneuert euer Leben! Der Heilige Geist bringt gute Frucht hervor: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Galater 5,22). Ihr tragt ein Siegel, schreibt der Apostel, wer euch sieht, der sieht Jesus. Unser Reden und unser Handeln hat Auswirkungen auf andere. Wir können andere entmutigen – oder ermutigen. Abschrecken – oder einladen.

Uwe Heimowski, Politik-Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz, Berlin.

Beten

Wir loben und danken für

  • Gottes Gnade und Vergebung, der seine Gemeinde mit „normalen“ Menschen baut, mit ihren Stärken und Schwächen;
  • Gottes Geist, der Menschen verändert und erneuert;
  • klare Orientierungshilfen in der Bibel, die zu einem göttlichen Lebensstil anleiten.

Wir bekennen und tun Buße

  • dass wir manchmal bequem werden und unser Lebensstil oft nicht dem entspricht, was Gott für uns vorgesehen hat;

  • dass wir andere nach anderen Maßstäben messen als uns selbst.

Wir bitten

  • um Selbsterkenntnis, Ehrlichkeit und Mut, Dinge auch beim Namen zu nennen;
  • um Geduld und Barmherzigkeit im Umgang mit unseren Brüdern und Schwestern;
  • um Verantwortungsgefühl innerhalb und außerhalb der Gemeinde;
  • für attraktive Gemeinden, in denen der Heilige Geist wirken kann und durch die unsere Geschwister ermutigt werden;
  • um Gemeinden, die eine Ausstrahlung auf die Menschen haben, die Christus (noch) nicht kennen.

Gebet für Sicherheit und Polizei

Wie das Land, so benötigen auch Polizisten Gebet. Zeitungsmeldungen etwa stecken voller Gebetsanliegen.
Drei aktuelle Beispiele:

  • Ein psychisch kranker Mann bedroht eine Polizeistreife mit einem Messer. Die Situation eskaliert. Einer der Beamten gibt zwei tödliche Schüsse ab. Die Staatsanwaltschaft leitet ein Todesermittlungsverfahren ein, kann die unter Schock stehenden Polizisten aber zunächst noch nicht vernehmen.
  • Trotz rückläufiger Kriminalitätszahlen kann beispielsweise in Hamburg nur einer von zehn Einbrechern überführt werden.
  • Nach Expertenmeinung verrichten heute viele Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden ihren Dienst „mit der Faust in der Tasche“. Ursächlich seien Verärgerung über die Regierung und das Gefühl, „auf verlorenem Posten“ zu stehen.

Beten wir deshalb dafür, dass der Herr die Stadt bewacht und die Polizei erfolgreich ist (Psalm 127,1). Dass Polizisten nicht bitter werden oder sich entrüsten (Psalm 37,1). Beten Sie für die Polizeibeamtinnen und -beamten in Ihrer Region, die mit unberechenbaren Gefahren und oftmals großem Leid konfrontiert werden und all das auch psychisch verarbeiten müssen!

Torsten Bödeker, Christliche Polizeivereinigung, Landesgruppe Hamburg

Liedvorschläge

  • Ein jeder trage die Last des andern (Manfred Siebald)
  • Zwischen Himmel und Erde (Albert Frey)
  • Ach bleib mit deiner Gnade (Josua Stegmann)
  • Herr, deine Gnade, sie fällt auf mein Leben (Ute Spengler)

Spendenprojekt des Tages

Herausforderung Islam

Über 20 Verteilschriften wurden zu einzelnen Themen erarbeitet, weil die Unkenntnis groß ist und wir helfen wollen, dass die Weltreligion Islam verstanden wird. Wir sammeln Personen und Organisationen, die im Bereich des Islam arbeiten, zum Austausch und zur gegenseitigen Ermutigung. Auch wird das 30-Tage-Gebet für die islamische Welt vorbereitet und produziert.