Träger der Hoffnung sein
SAMSTAG, 19. JANUAR 2019
Bibeltexte zum Tag
Apostelgeschichte 27,20-26 / Lutherbibel 2017
Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Ungewitter uns bedrängte, war all unsre Hoffnung auf Rettung dahin. 21Niemand wollte mehr essen; da trat Paulus mitten unter sie und sprach: Ihr Männer, man hätte auf mich hören sollen und nicht von Kreta aufbrechen, dann wären uns dieses Leid und der Schaden erspart geblieben. 22 Doch nun ermahne ich euch: Seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff wird untergehen. 23 Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, 24 und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. 25 Darum, ihr Männer, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist. 26 Wir müssen aber auf eine Insel auflaufen.
Römer 8,24-25 / Lutherbibel 2017
Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? 25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.
Impuls
Ob wir in Grönland geboren wurden oder in Timbuktu, spielt im geistlichen Sinne keine Rolle. Auch nicht, ob wir Frau oder Mann sind oder eine schwarze, weiße oder was auch immer Hautfarbe tragen – egal! Sobald wir Christen werden, beruft uns Gott in Jesus Christus zu ein und derselben Hoffnung, die uns mit allen Christen auf der ganzen Welt verbindet (Eph. 4,4). Wir sind eins in der Hoffnung auf etwas, was in der Zukunft liegt. Wir sehen das große Ereignis noch nicht, „denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht?“ (Rö. 8,24-25). Aber wir warten in Geduld darauf. Unser Tod ist nur die Durchgangsstation zu einem herrlichen zweiten Teil unseres Lebens.
Um das glauben bzw. hoffen zu können, braucht es einen festen Anker. Und der ist das Wort Gottes. Auf Gottes Zusagen ist Verlass. Das hatte auch Paulus erlebt, und das machte ihn zu einem Träger der Hoffnung, wo es nichts mehr zu hoffen gab (Apg 27,20). In auswegloser Lage, dem nassen Tod ins Auge blickend, bekam er eine Zusage Gottes, überbracht durch einen Engel. Mit dieser Zusage konnte er den Verzweifelten Mut zusprechen. Und er sagte ihnen auch, worauf sich seine Hoffnung gründete. Auch wir Christen heute tragen eine Hoffnung in uns, die Hoffnung auf umfassende Rettung und zukünftige Herrlichkeit bei Jesus. Diese Hoffnung tragen wir gemeinsam, aber sie ist uns nicht zum Selbstzweck gegeben. Es gibt so viele verzagte Menschen um uns herum, denen jegliche Perspektive für Zeit und Ewigkeit fehlt. Sie brauchen das Evangelium, die frohe Botschaft, dass der Schöpfergott in Jesus selbst zu ihnen gekommen ist, um sie aus Schuld und Not zu erretten. Tragen wir unsere Hoffnung zu ihnen! Machen wir dabei deutlich, dass es nicht um Durchhalteparolen geht nach dem Motto „Kopf hoch, irgendwann wird’s besser“, sondern dass sich unsere Hoffnung auf das ewig gültige Wort Gottes gründet! Nur dies kann einem Leben wirklich Perspektive geben.
Christoph Grötzinger, Generalsekretär der Österreichischen Evangelischen Allianz
Beten
Wir loben und danken für
- dass es Hoffnung gibt, wo es scheinbar nichts zu hoffen gibt
- dass sich unsere Hoffnung auf die Zusagen Gottes gründen darf
- dass Gott uns seine Liebe darin erweist, „dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Rö. 5,8)
- dass Gott uns Hoffnung gibt, weil er die Gemeinschaft mit uns will
- dass wir mit allen Christen auf der ganzen Welt dieselbe Hoffnung teilen
Wir bekennen und tun Buße
- dass wir im Getriebe unserer Zeit unsere Berufung oft vergessen
- dass wir uns deshalb im Alltag auch oft nicht genug auf die Zusagen Gottes stützen
- dass wir uns häufig um uns selber drehen und vernachlässigen, dass wir auch Hoffnungsträger für andere sein sollen
Wir bitten
- dass wir mehr Zeit finden, uns mit Gottes Wort und seinen Zusagen zu beschäftigen
- dass wir glauben können, wozu wir berufen sind
- dass wir leben, was wir glauben
- dass Gott uns die Augen öffnet für Menschen in Not. Auch Christen haben Not!
- dass wir den Mut aufbringen, ihnen unsere Hoffnung zu bezeugen und ihnen praktisch zu dienen. Auch Christen brauchen Ermutigung.
- dass Gott unsere Einheit in Jesus Christus segnet und uns füreinander zum Segen setzt
Liedvorschläge
- Herr, dein Wort, die edle Gabe …
- Herr, du gibst uns Hoffnung …
- Nun aufwärts froh den Blick gewandt …
- Anker in der Zeit …
- Zwischenzeit …
Spendenprojekt des Tages
Arbeitskreise Kinder & „PerspektivForum Behinderung“
Die Deutsche Evangelische Allianz unterhält einen besonderen Arbeitskreis für „Kinder in Kirche und Gesellschaft“. Er koordiniert diakonische und missionarische Initiativen für Kinder. Dort findet ein Austausch von Informationen und Ergebnissen der Kinderforschung statt und von dort aus gibt es Initiativen, die Anliegen von Kindern in Kirche, Politik und Gesellschaft zu vertreten.
Das „PerspektivForum Behinderung“ koordiniert und schult in Belangen des Miteinanders von Nicht-Behinderten und Behinderten in christlichen Gemeinden. Auf Tagungen tauschen sich Aktive in diesen Bereichen aus.