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ALLIANZGEBETSWOCHE - Kurzandacht von Uwe Heimowski

Aufmerksam lesen - read (Ps. 119,11 / Apg. 17, 10-12)

DIENSTAG, 12. JANUAR

Der Bibeltext zum Tag

Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige. 
Psalm 119,11


Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte. So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern.
Apostelgeschichte 17,10-12

Impuls

Geistliches Wachstum und geistliche Vollmacht sind die Kennzeichen eines reifen Christen. Sie zeigen sich u.a. in der Liebe zu Gott und den Menschen, in wachsendem Vertrauen und der Erkenntnis des Willens Gottes. Dazu kommen geistliches Unterscheidungsvermögen und die Standhaftigkeit, zu der gewonnenen Erkenntnis zu stehen. Das alles mündet in einen authentischen und selbständigen Glauben, der auch ohne viele Worte zu überzeugen vermag. Wie können wir dahin kommen? Im Jahr 2011 veröffentlichte die Megakirche Willow Creek aus Chicago die Ergebnisse ihrer „Reveal“-Studie. 250.000 Personen aus über tausend Gemeinden in unterschiedlichen Städten und Ortschaften aller Größenordnungen und Denominationen hatten daran teilgenommen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse war: Nichts hat größeren Einfluss auf das geistliche Wachstum als die Beschäftigung mit der Bibel. Das war ein Schock für Willow Creek. Über Jahrzehnte hatte die Kirche Pionierarbeit geleistet auf dem Feld der sucher-orientierten Gemeindearbeit. Man war davon ausgegangen, dass die Einbindung in die dafür angebotenen Gemeindeprogramme automatisch zu geistlichem Wachstum führen würde. Die Studie zeigte, dass dies nicht der Fall war. Diese Erkenntnis hatte einen dramatischen Wandel in Willow Creeks Strategie und Schwerpunkten zur Folge: Im Mittelpunkt steht nun als wichtigstes Anliegen, den Mitgliedern beim selbständigen Bibelstudium zu helfen. Wie steht es in unseren Gemeinden um das Bibelstudium? Und bei uns persönlich? Haben wir das Verlangen, tief im Wort Gottes zu graben? Nehmen wir uns die Zeit, ein Thema mit Ausdauer gründlich zu erforschen? Was sagt die Bibel selbst zu einigen kontroversen Fragen unserer Zeit? Und was sagt sie nicht? Ein Vorbild können uns die Juden in Beröa sein. Sie „nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift”. Die Juden in Thessalonich, der vorherigen Station, waren anders. Sie hatten einen Aufruhr gegen Paulus und Silas angezettelt, aus Empörung und Neid. Das kann geschehen, wenn man meint, (recht-)gläubig zu sein, aber nicht im Wort Gottes verwurzelt ist. Nicht jede scheinbar christliche Meinung ist auch biblisch. Dagegen stand der Glaube der Juden von Beröa auf einem festen Fundament. Ihr tägliches Bibelstudium hatte sie mit geistlichem Unterscheidungsvermögen ausgerüstet. So erkannten sie die Übereinstimmung der Predigt des Paulus mit der Heiligen Schrift. Herz und Verstand waren bereit für das neue Licht. Dabei gab es in Beröa wahrscheinlich nur eine einzige Abschrift des Alten Testaments, in der Synagoge. Heute hat jeder von uns eine Bibel in seiner eigenen Sprache. Wir können das Wort selbst studieren und einen eigenen Standpunkt gewinnen. Auch Predigten und christliche Bücher sind kein Ersatz. Das persönliche Bibelstudium befähigt uns, nicht nur den Zeitgeist, sondern auch falsche scheinbar geistliche Argumente zu durchschauen. Wie können wir heute das Feuer am Brennen halten?  

Loben und Danken

• dass Gott sein geschriebenes Wort gegeben hat
• dass jeder von uns eine Bibel hat und wir sein Wort in Freiheit studieren können
• dass Gottes Wort uns zu reifen und selbständigen Christen mit Unterscheidungsvermögen macht

 

Buße

• dass wir uns viel zu selten Zeit nehmen, die Bibel systematisch zu studieren
• dass wir viel zu oft die Meinungen anderer übernehmen, statt selbständig im Wort zu forschen
• für Trägheit und Denkfaulheit, die uns vom eigenen Bibelstudium abhalten

 

Wir bitten

• um ein neues, tiefes Verlangen nach Gottes Wort und der Begegnung mit ihm
• dass Gott uns die Bibel ganz neu lieb macht
• dass sein Heiliger Geist uns den Reichtum des Wortes ganz neu erschließt
• um die Disziplin, es regelmäßig allein und mit anderen zu studieren
• dass Gott uns mit Menschen zusammenführt, mit denen wir zusammen in der Bibel forschen können

Wir beten weiter

• für Juden, dass sie beim Lesen des Wortes Gottes (z.B. Jesaja 53) erkennen, dass Jesus der Messias ist und selbst Jude war
• für die messianischen Gemeinden, dass sie mutig ihren Glauben an Jesus bezeugen; besonders beten wir für die messianischen Gemeinden in Israel, dass sie dort Wohlwollen beim Volk und in der Regierung erleben.
• für die Regierung in Israel, dass sie sich für Versöhnung einsetzt und Weisheit hat im Umgang mit denen, die Israel feindlich gesinnt sind und es beseitigen wollen
• für ein friedliches Miteinander zwischen Juden, Arabern, Drusen und Palästinensern 
• für die Zusammenführung des jüdischen Volkes
• dass der weltweit steigende Antisemitismus eingedämmt wird
• für die politische und geistliche Situation im Nahen Osten.

 

Liedvorschläge

  • Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Kanon)
  • Groß ist unser Gott (CCLI 4325006)
  • In Gottes Haus (CCLI 4715252)
  • Dein Wort ist ein Licht auf meinem Weg (CCLI 5693201)

Spendenprojekt des Tages

Als EAD engagieren wir uns für eine lebenswerte Gesellschaft, übernehmen Verantwortung und erheben unsere Stimme in grundsätzlichen Wertefragen. Dazu gibt es einen Arbeitskreis Politik unter der Leitung von Lisa Walter, und die Stelle eines Beauftragten beim Deutschen Bundestag und am Sitz der Bundesregierung. Uwe Heimowski nimmt diese Verantwortung wahr. Er vernetzt, baut Brücken und engagiert sich, damit die evangelikale Stimme in Politik, Gesellschaft und Kirche gehört wird, mit dem Ziel, die politische Relevanz des Evangeliums verständlich zu machen. Sein Verantwortungsbereich umfasst: Christen früh auf herausfordernde Entwicklungen aufmerksam zu machen, Aktions- und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und prophetische Stimme im politischen Betrieb zu sein. Er pflegt Kontakte zu Politikern, ermutigt und betet, denn die gesellschaftliche Auseinandersetzung hat immer auch eine geistliche Dimension. Danke, wenn Sie diesen Bereich mittragen, und für alle finanzielle Unterstützung – um unseren Anliegen eine Stimme zu geben, in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit, im Parlament, bei Regierung und in Landeskirchen. 

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Zusammengestellt von:

Magdalena Paulus, Götzis (Vorarlberg), Juristin, Autorin und Referentin, Mitglied im Arbeitskreis Gebet der Evangelischen Allianz Deutschland